05.02.2013, 11:07 Uhr

Cisco bringt SDN-Produkte

Der Netzwerkriese Cisco zeigt eine Reihe von programmierbaren Switches fürs Rechenzentrum, ein Gerät um virtuelle Maschinen zu trennen und einen Controller für Software-Defined Networking (SDN).
Während Cisco vergangene Woche an der Anwenderveranstaltung Cisco Live in London sein Augenmerk auf Catalyst-Switches fr Campus-Netze und dieVereinigung von WLAN und drahtgebundenen Netze legte, sind diese Woche Geräte und Techniken fürs Rechenzentrum (RZ) im Fokus der Ankündigungen, die Ciscos SDN-Strategie ONE (Open Network Environment) mit konkreten Produkten ausfüllen sollen. Wichtigste Komponente sind die RZ-Switches des Typs Nexus 6000 mit Bandbreiten von bis zu 40 Gigabit pro Sekunde (Gbps). Die Nexus 6000 gibt es in 2 Konfigurationen: Den 4 Einheiten grossen (4U) Nexus 6004 und den 1 Einheit messenden Nexus 6001. Der 6004 lässt sich von 48 Ethernet-Anschlüssen mit 40 Gbps für Layer 2 und 3 des OSI-Schichtenmodells (Open Systems Interconnection) auf 96 Anschlüsse skalieren. Der Switch bietet alternativ Platz für 384 Ports für 10 Gbps oder 1536 Anschlüsse für 1 Gbps Ethernet. Der Nexus 6001 weist 48 Ethernet-Anschlüsse mit 10 Gbps und 4 Ports für 40 Gbps auf. Die Nexus-6000-Linie bietet laut Cisco Port-zu-Port-Latenzzeiten von 1 Mikrosekunde und unterstützt bis zu 75'000 virtuelle Maschinen auf einem Switch. Daneben unterstütze die Reihe auf den 40G-Ports Tunneling für FiberChannel über Ethernet (FCoE). Mit den Nexus 6000 tritt Cisco gegen Angebote von Arista (7000er Serie), von Dell (Force10) und Juniper (QFabric) an. Um die Verwaltbarkeit von Netzen im RZ zu erhöhen, hat Cisco zudem das «Network Analysis Module»-NX1 (NAM-NX1) vorgestellt. Diese Hardware soll physische, virtuelle und Cloud-basierte Ressourcen im RZ-Netz sichtbar machen. Hierzu gehört laut Hersteller eine gründliche Inspektion der Datenpakete auf den Schichten 2 bis 7 und eine Leistungsanalyse. Neben der Appliance gibt es auch eine Software-Version namens virtuelle NAM (vNAM). Auf der nächsten Seite: Verwaltung von hybriden Cloud-Umgebungen Darüber hinaus hat Cisco für die Einrichtung von hybriden Clouds, die Software Nexus 1000V InterCloud präsentiert. Diese arbeitet mit dem virtuellen Switch Nexus 1000V zusammen, der auf einem herkömmlichen Server installiert werden kann. Hierbei erstellt InterCloud einen sicheren Tunnel zwischen dem öffentlichen und dem privaten Teil der Cloud-Installation. Durch diesen lassen sich dann VM zwischen den Clouds verschieben. Einmal in der öffentlichen Wolke lässt sich die VM in einen sicheren Behälter stellen. Dieser Container bewirkt, dass die VM von verschiedenen Kunden sich nicht in die Quere kommen, respektive keine Daten versehentlich beim «falschen» Anwender landen.
Schliesslich will Cisco ein Hauptelement seiner SDN-Architektur ONE vorstellen, den ONE Controller. Dabei handelt es sich um eine Software, die auf einem herkömmlichen x86er Server betrieben werden kann. Dieser überwacht das Zusammenspiel des Cisco-Netzes und den Anwendungen, die auf diesem laufen. Daneben werden diese mit Hilfe einer Reihe von Programmierschnittstellen (API) gemanagt. Zu diesen gehören unter anderen das hauseigene onePK, OpenFlow sowie REST und Java. Die Nexus 6004 sollen noch im laufenden Quartal erhältlich sein und werden ab 40'000 Dollar für einen Switch mit 12 40-G-Ports sowie bis 195'000 für das Topmodell mit 48 40-G-Anschlüssen gehandelt. Die Nexus 6001 werden bis zum Sommer erhältlich, wobei die Preise noch nicht bestimmt wurden.



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