24.04.2006, 18:21 Uhr

Arbeitsame Roboterschweine

Roboterschweine aus Deutschland helfen bei der Klärschlammtrocknung und lösen damit ein teures Entsorgungsproblem.
Die Roboterschweine von Thermo-System suhlen sich im Klärschlamm und sorgen so für eine gleichmässige Trocknung.
Sie heissen Gregor, Franz, Balthasar oder Erich und wühlen sich unermüdlich durch Tonnen von Klärschlamm und sorgen dafür, dass dieser richtig belüftet wird und somit schneller trocknen kann. Die Rede ist von elektrischen Schweinen, die das deutsche Unternehmen Thermo-System entwickelt hat. Diese helfen dabei, das immer grösser werdende Klärschlammproblem zu lösen. Die Entsorgung des Schlamms ist nämlich eine äusserst kostspielige Notwendigkeit. Weil er aber zu über 90 Prozent aus Wasser besteht, kann er gut getrocknet und so wesentlich günstiger entsorgt werden. Die Thermo-System baut für diesen Zweck solare Klärschlammtrockungsanlagen, in denen ihre genügsamen Roboterschweine die Masse vollautomatisch wenden und belüften.
Die aus Edelstahl gefertigten Geräte wiegen rund 450 Kilo und sind so robust gebaut, dass sie auch durch den zähesten Schlamm kommen. Sie orientieren sich in den Trockenkammern mit Hilfe von Ultraschallsensoren, ein entsprechender Mikroprozessor überwacht und steuert die Bewegungen. Die Dauer des Arbeitseinsatzes von Gregor und Co. sowie die Zeitintervalle werden von einer zentralen Konsole aus gesteuert.
Derzeit hat die 1997 von Wissenschaftlern der Universität Hohenheim gegründete Thermo-System rund 100 elektrische Schweine in der ganzen Welt im Einsatz. In der Schweiz ist ebenfalls eines in Mission. Und zwar in einer solaren Klärschlammtrocknungsanlage im Bündner Vorderrheintal, die von einem Zusammenschluss von sieben Gemeinden errichtet wurde.
Claudia Bardola



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