Praxis: So verlief der Umstieg auf Apples M1-Macs

Auf den Leib geschneidert

Die M1-CPU ist nicht der erste eigene Prozessor von Apple. Die Kalifornier fertigen seit mehr als einer Dekade eigene Chips an: für die iPhones und iPad, die Apple Watch, die AirPods … die Liste wird stets länger.
Mit der Emanzipation von Intel stehen jetzt alle Wege offen und die Altlasten sind weg. Stattdessen schneidert sich Apple den M1 auf den Leib. Dazu werden auch Funktionen übernommen, die bereits in den iOS- und iPadOS-Geräten bestens eingeführt und erprobt sind, aber mit der Intel-Architektur einfach nicht zu machen waren.
Dazu gehört zum Beispiel die dauernde Präsenz (Always On). Wird das MacBook geöffnet, steht es sofort bereit. Die Dauer, bis es einsatzbereit ist, hängt nur davon ab, wie lange das Entsperren dauert. Wird die Apple Watch für die Freischaltung verwendet, dauert das kaum eine Sekunde und funktioniert somit sehr viel schneller als an meinem iMac.
Daneben hat Apple so ziemlich alles auf den Chip gepackt, was sich beim iPhone bewährt hat, etwa die komplette Verschlüsselung, die «Secure Enclave» mit den hochvertraulichen Informationen, die Hardware-Unterstützung für Videoverarbeitung oder eine massiv beschleunigte «Neural Engine»: Sie wird für das immer wichtiger werdende Machine Learning gebraucht, bei dem die Software bessere Entscheidungen aufgrund von Erfahrungswerten trifft, etwa bei der Personenerkennung oder Bildverarbeitung.
Vieles, was den M1 ausmacht, kennen wir schon von den iOS-Geräten
Quelle: Apple Inc.
Denn das ist ja der springende Punkt: Für die meisten Anwendungen sind heute alle Prozessoren schnell genug, etwa für die Textverarbeitung, Excel oder für den Browser. Stattdessen kommen die CPUs ins Straucheln, wenn für spezielle Anwendungen besonders viel Leistung abgerufen wird. Das betrifft die Videoverarbeitung genauso, wie die verzögerungsfreie Ver- und Entschlüsselung des gesamten Systems. Solche Kraftakte werden jetzt vom M1 direkt unterstützt. So ist es zum Beispiel gemäss Apple kein Problem, 8K-Videos im ProRes-Format wiederzugeben und zu schneiden, ohne dass ein Frame ausgesetzt wird – um nur ein Beispiel zu nennen. In Ermangelung solcher Dateien kann ich das nur nacherzählen.
Unter dem Strich heisst das, dass ich vom iMac auf das günstige MacBook Air umsteigen kann und dabei noch schneller unterwegs bin als zuvor!



Das könnte Sie auch interessieren