Geotracking 26.04.2011, 10:45 Uhr

Das macht Google anders

Nach der Aufregung um die Tracking-Funktion von Apples iPhone drängt sich die Frage auf, ob Google ähnliche Datensammlungen auf seinen Android-Smartphones anlegt. Die Antwort lautet jein.
Nicht nur Apple sammelt Standortdaten
Auch wenn sich herausstellte, dass die Enthüllung bezüglich der Standortdatenaufzeichnung von Apples iPhones nicht ganz so neu ist, so hinterliess die Geschichte doch eine gehörige Portion Skepsis bei Besitzern von Geräten mit dem Apfellogo. Aber: Wenn Apple Daten sammelt, wie steht es denn um Google, der Nummer eins im Smartphone-Markt? Laut einem Bericht von Arstechica.com werden auch dort Standortdaten aufgezeichnet. Jedoch mit einigen wichtigen Unterschieden im Vergleich zu Apple. Erstens werden die Standortdaten auf Android-Geräten nur vorübergehend gespeichert. Es gibt offenbar zwei Datenbanken, eine für Informationen zu den Mobilfunkzellen und eine für Daten zu umliegenden WLAN-Netzen. Diese sollen jeweils nur 50 bzw. 200 Einträge speichern und die alten Einträge überschreiben, sobald diese Limits erreicht werden - dies im Gegensatz zu Apple, dessen Standortdatenbank unaufhaltsam protokolliert. Ein zweiter grosser Unterschied zwischen Google und Apple: Bei den Android-Geräten wird der Benutzer vorgängig gefragt, ob er Standortdaten aufzeichnen lassen will. Er kann dies verneinen oder zu einem späteren Zeitpunkt die Datenaufzeichnung jederzeit wieder deaktivieren. Apple hingegen fragt nicht erst um Erlaubnis sondern macht einfach. Und mehr noch: Offenbar gibt es keine Möglichkeit, die Protokollierung abzuschalten. Und ein dritter wichtiger Unterschied: Während iPhones bei der Synchronisation mit dem PC oder Mac die Standortdatenbank ungefragt auf den Rechner kopieren, soll die entsprechende Datei die Android-Smartphones nicht verlassen.

Sowohl Apple als auch Google sammeln Daten

Unabhängig von Apple oder Google stellte sich allerdings auch heraus, dass beide Konzerne die Standortdaten zumindest von Zeit zu Zeit auch empfangen, diese also an ihre Rechenzentren übermittelt werden. Dies soll aber in beiden Fällen (angeblich) völlig anonym geschehen, so dass keine Rückschlüsse von den Standortdaten auf die jeweiligen Geräte möglich sein sollen.
Harald Schodl



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