03.06.2011, 10:31 Uhr

Cyberangriff auf Gmail

Bei einer Hacker-Attacke wurden die E-Mail-Konten mehrerer Hundert Gmail-Nutzer ausgespäht.
Jetzt wurde auch der Suchmaschinen-Riese Google Opfer einer Hacker-Attacke. Wie das Unternehmen in seinem offiziellen Blog mitteilt, haben Hacker versucht, Gmail-Konten auszuspähen, um ausgewählte Korrespondenz anschliessend unbemerkt an andere Adressen umzuleiten. Zu den Betroffenen zählen mehrere Hundert Gmail-Nutzer. Laut Google seien die entsprechenden Konten inzwischen gesichert worden. 
Der Angriff ging nicht etwa von jugendlichen Hackern aus, die den Konzern von seiner eigenen Verletzlichkeit überzeugen wollten, sondern wurde Google zufolge, in der ostchinesischen Stadt Jinan koordiniert. Jinan geriet bereits im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen. Die dort ansässige Technologie-Hochschule war laut US-Ermittlern an einem Angriff auf Google beteiligt. In Jinan sitzt ausserdem eines der chinesischen Militärzentren für High-Tech-Spionage.
Auch wenn Google die chinesische Regierung nicht direkt für den aktuellen Angriff auf Gmail verantwortlich macht, finden sich unter den Betroffenen interessante Persönlichkeiten wie Mitglieder chinesischer Menschenrechtsorganisationen, Journalisten oder südkoreanische Staatsvertreter. Die diplomatischen Beziehungen zwischen der asiatischen Regierung und dem Suchmaschinen-Riesen sind seit mehreren Jahren stark angespannt. Der aktuelle Vorfall dürfte nicht unbedingt zu einer Entspannung beitragen.
Auch die US-Regierung und das FBI haben sich inzwischen in die Ermittlungen eingeschaltet. Derzeit trage man alle Fakten zusammen, gehe jedoch nicht davon aus, dass die Angreifer in E-Mail-Postfächer von Staatsbediensteten eindringen konnten, bestätigte ein Regierungssprecher.



Das könnte Sie auch interessieren