28.04.2009, 10:33 Uhr

XP-Modus in Windows 7 als Support-Alptraum

Die Freunde von Windows XP werden sich wohl über den virtuellen XP-Modus in Microsofts nächstem Betriebssystem Windows 7 freuen. IT-Leitern und -Supportern dürfte dagegen nichts Gutes schwanen.
Die Nachricht, dass Microsoft in ihrer nächsten Betriebssystem-Version Windows 7 den Zusatz "Windows XP Mode" (XPM) anbieten werde (Computerworld.ch berichtete bereits ausführlich) stösst auf geteiltes Echo. Die virtualisierte XP-Umgebung, die für Nutzer der Windows-7-Ausgaben Professional und Ultimate zur Verfügung stehen wird, dürfte von vielen Firmen begrüsst werden, da sie so ihre XP-Anwendungen auch unter Windows 7 betreiben können, ohne diese erst umprogrammieren zu müssen. Nicht zuletzt dadurch hoffen die Redmonder auf eine grössere Umstiegsrate.
Doch jene, die die mit XP-Elementen angereicherten Windows-7-PC warten müssen, raufen sich schon jetzt die Haare. Dies zumindest ist die Überzeugung von Gartner-Analyst Michael Silver. "Neu müssen dann zwei Versionen von Windows betreut werden", sagt er. Jede der beiden Windows-Varianten müsse separat abgesichert, vor Viren geschützt, mit einer Firewall versehen und gepatcht werden, gibt Silver zu bedenken und folgert daraus: "Firmen wollen nicht den Support für zwei Windows-Instanzen für jeden einzelnenen PC gewährleisten". Schliesslich verdopple sich dadurch die Wartung. "Hat ein Unternehmen 10'000 Windows-PC zu managen, muss sie dann 20'000 Windows-Instanzen betreuen", ist Silver überzeugt.
Schliesslich gibt der Gartner-Analyst zu bedenken, dass Microsoft mit dem XP-Add-on zu Windows 7 zwar die Lebensdauer von Windows XP verlängere, aber keinen Mainstream-Support mehr für das System anbiete. Zudem würden die Redmonder ihren "Extended Support" im Jahr 2014 auslaufen lassen. "XPM gibt den Unternehmen ein trügerisches Sicherheistgefühl", meint Silver. Er empfielt daher den Firmen, ihre XP-Applikationen lieber gleich auf Windows 7 zu migrieren.

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