Windows 8 21.07.2010, 13:30 Uhr

Details zu geplanten Neuerungen

Hier zeigen wir, welche Neuerungen und Verbesserungen Anwender vom Windows-7-Nachfolger erwarten dürfen.
Panagiotis Kolokythas ist Redaktor bei unserer deutschen Schwesterpublikation PC-Welt
Windows 7 ist seit dem vergangenen Oktober erhältlich. Microsoft werkelt derzeit am ersten Service Pack für das aktuelle Betriebssystem (Computerworld berichtete). Im Hintergrund wird natürlich bereits an Windows 8 gearbeitet. Der Fokus der Redmoner liegt aber ganz klar auf Windows 7, sodass lange Zeit nicht viele Informationen über Windows 8 bekannt geworden sind.
Das änderte sich schlagartig vor wenigen Wochen, als eine geheime Windows-8-Präsentation von Microsoft im Internet auftauchte. In der Präsentation legt der Software-Gigant seine groben Pläne für Windows 8 offen und gibt auch einen Ausblick auf die zu erwartenden Neuerungen und Verbesserungen im Vergleich zu Windows 7. Auch Apple wird in der Präsentation erwähnt. Dabei wird darauf hingewiesen, dass die Apple-Marke für hochqualitative und unkomplizierte Produkte bekannt sei, die das «It just works»-Prinzip erfüllen. Dafür wollen die Leute bezahlen und letztendlich wolle sich Microsoft auch daran bei der Entwicklung von Windows 8 orientieren. Ausserdem ist in der Präsentation auch von einem Windows App Store die Rede, über den Entwickler ihre Applikationen einfacher unter das Windows-Volk bringen können. Microsoft sorgte dafür, dass die Präsentation wieder vom Netz genommen wurde.
Festzuhalten bleibt, dass sich die Entwicklung von Windows 8 derzeit noch in einem relativ frühen Stadium befindet. Es dürften also noch einige Monate vergehen, ehe sich Microsoft offiziell zu Windows 8 äussert und auch einen ersten Blick auf das neue Betriebssystem gewährt. Mit der finalen Version von Windows 8 sollten Sie nicht vor 2012 rechnen. Wobei es allerdings auch Gerüchte gibt, laut denen Windows 8 bereits im Oktober 2011 erscheinen könnte. Das ist aber eher unwahrscheinlich.
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Mehr Virtualisierung
Bei Windows 7 lag der Hauptfokus der Entwickler darauf, einen möglichst schlanken Kernel zu entwickeln. So wurden alle tief in Windows verankerten Komponenten und Applikationen bei Windows 7 auf eigene Beine gestellt. Nur den Internet Explorer konnte oder wollte Microsoft nicht vom restlichen Windows heraustrennen.
Denkbar wäre, dass Microsoft bei Windows 8 noch einen Schritt weiter geht und neben einem schlanken Kernel für Applikationen auch Virtualisierungstechnologien einsetzt. Jede Applikation könnte dann praktisch in einer Sandbox laufen und wäre damit völlig vom Betriebssystem abgeschottet. Google plant mit Google Chrome OS etwa Ähnliches. Nur dass sich hier die Applikationen in einer Cloud-Umgebung befinden.
Cloud-Computing
Auch Microsoft ist auf dem Gebiet der Cloud sehr aktiv. Es würde daher nicht verwundern, wenn in Windows 8 derartige Cloud-Technologien integriert werden. Der Anwender könnte dann beispielsweise per Mausklick Daten in der Cloud ablegen und von jedem anderen PC darauf zugreifen. Oder man richtet sich einmal seinen Windows-8-Rechner ein, überträgt die Einstellungen in die Cloud und kann diese Einstellungen dann auf jeden anderen Windows-8-Rechner übertragen: Dank Gesichtserkennung holt sich Windows 8 die persönlichen Einstellungen des Users per Internetverbindung aus der Cloud und präsentiert dem User somit eine gewohnte Windows-Umgebung inklusive aller persönlichen Dokumente und häufig genutzter Applikationen. Beim Ausloggen werden alle veränderten Einstellungen und Dokumente wieder zurück in die Cloud gespeichert.
Schnellerer Systemstart
Bei Windows 7 hat Microsoft Fortschritte beim Booten des Rechners erzielt. Ein typischer Windows-7-Rechner ist in der Regel in weit unter einer Minute einsatzbereit. Bei Windows 8 könnte Microsoft die Startzeit nochmal drastisch verbessern, wenn der neue Ausschaltmodus hält, was bisher darüber zu lesen war. Diese neue Funktion soll die Vorzüge des Energiesparmodus und des Kaltstarts miteinander kombinieren. So wäre es denkbar, dass ein Windows-8-Rechner bereits wenige Sekunden nach dem Start einsatzbereit ist oder zumindest einige Funktionen zur Verfügung stehen, die man häufig nutzt. So könnte man beispielsweise bereits im Internet surfen, wenn im Hintergrund der Rest des Rechners gestartet und auch der letzte benötigte Treiber geladen wird.
Auf der nächsten Seite findet sich ein Überblick über die möglichen neuen Features.
Nie mehr Neuinstallation
Auch bei Windows 7 gilt das Prinzip: Irgendwann ist eine Neuinstallation des Betriebssystems fällig, wobei alle auf der Festplatte gespeicherten Daten überschrieben werden. Windows 8 soll einen neuen Modus enthalten, der das Betriebssystem binnen weniger Sekunden wieder in den Urzustand versetzt, während alle User-Einstellungen, Dokumente und Applikationen unangetastet bleiben.
Das könnte in Windows 8 möglicherweise auf Anwender zukommen:
* Implementierung neuer Techniken wie etwa Gesichtserkennung
* Unterstützung neuer Display-Arten wie etwa kabelloser 3D- und HDTV-Displays
* Unterstützung moderner Multimediastandards für die Wiedergabe von HD- und 3D-Videos
* Das Betriebssystem soll besser selbstständig Probleme erkennen und lösen können
* Windows-8-PCs sollen deutlich schneller starten
* Unterstützung von USB 3.0 und Bluetooth 3.0
* Windows AppStore zum Erwerb von Windows-Software direkt aus Windows 8 heraus
* Unterstützung für Webapplikationen
Panagiotis Kolokythas



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