Firefox 4.0 10.03.2011, 12:05 Uhr

Mozilla lanciert Release Candidate

Mozilla hat den Release Candidate von Firefox 4.0 zum Testen freigegeben. Die finale Version soll noch im März auf den Markt kommen. Der Browser hat viele Neuerungen an Bord.
Interessierte Anwender dürfen ab sofort den Release Candidate von Firefox 4.0 ausprobieren. Nach einer vergleichsweise langen Entwicklungszeit naht damit die Fertigstellung des neuen Mozilla-Browsers. Noch im März soll die finale Version erscheinen.

Neue Oberfläche

Die Oberfläche hat Mozilla bei Firefox 4.0 grundlegend überarbeitet.  Die Optik und Bedienung von Firefox 4.0 passt sich besser dem verwendeten Betriebssystem an. Das Menü verbirgt sich hinter einem roten Firefox-Schriftzug links oben im Fenster. Die bisherige Menüzeile ist standardmässig ausgeblendet. Um die Menüzeile einzublenden, betätigt man die «Alt»-Taste. Nach einem erneuten Druck darauf wird die Menüzeile wieder ausgeblendet.
Der neue Firefox-Button oben links ist die wohl auffälligste Neuerung des Mozilla-Browsers. Er vereint die alten Menüpunkte «Datei», «Bearbeiten», «Ansicht», «Chronik», «Lesezeichen», «Extras» und «Hilfe», ordnet sie aber gleichzeitig neu aufgeräumt an. So ist beispielsweise die Private-Browsing-Funktion deutlich schneller zu erreichen. Auf der nächsten Seite: «Firefox Sync und neuer Add-On-Manager»

Firefox Sync

Viele Anwender nutzen Firefox nicht nur auf einem Computer, sondern auf mehreren Rechnern und womöglich auch noch auf mobilen Geräten. Über Firefox Sync können künftig alle Favoriten, Passwörter, Einstellungen, Verlauf und geöffnete Treiber über Mozillas Cloud-Server oder eigene Server hinweg synchronisiert werden. Firefox Sync ist standardmässig abgeschaltet und kann über die Einstellungen im Tab «Sync» aktiviert. Zur Einrichtung ist eine Mail-Adresse und ein Passwort notwendig. Über diese Zugangsdaten können Sie dann auch auf jedem anderen Rechner die Synchronisierung durchführen.

Neuer Add-On-Manager

Im «Add-ons-Manager» (Firefox-Menü, Add-Ons) werden die bereits installierten Erweiterungen, Themes (Erscheinungsbild) und Plug-Ins nun übersichtlich und an einer zentralen Stelle präsentiert. Über «Add-ons suchen» kann man bequem nach neuen Add-Ons suchen. Weiter gehts auf der nächsten Seite.

Do-Not-Track-Funktion

Nach dem Internet Explorer 9 verfügt nun auch Firefox 4.0 über eine Funktion, die Anwender aktivieren können, um Websites darauf hinzuweisen, dass sie die Verfolgung ihres Surf-Verhaltens für personenbezogene Werbung ablehnen. Die Funktion ist standardmässig nicht aktiviert. Um dies zu ändern, ruft man die Einstellungen auf, wechseln dann in den Reiter «Erweitert» und setzt ein Häkchen bei «Websites mitteilen, dass ich nicht verfolgt werden möchte» unter «Browsing».

Tab-Panorama

Die Browser-Tabs lassen sich mit einem neuen Feature, das auf den Namen Firefox Panorama alias Tab Candy hört, sortieren und gruppieren. Dazu klickt man auf das Icon «Tabs gruppieren» ganz rechts in der Tab-Zeile. Anwender gewinnen damit einen visuellen Eindruck der geöffneten Seiten und können diese nach Zusammengehörigkeit sortieren - beispielsweise alle Tabs, die Bilder enthalten, in einer neuen Gruppe zusammenfassen. Solche Tabs-Gruppen lassen sich nach Belieben anlegen und deren Grösse in der Vorschau mit der Maus anpassen. Auf der nächsten Seite gehts weiter.

Hardware-Beschleunigung 

Mit Firefox 4 werden dem Browser viele neue Funktionen auch unter der Haube spendiert. Das fängt bei der Hardware-Beschleunigung an, die künftig für die Darstellung von 3D-Grafiken zuständig ist und dabei wahlweise DirectX (Windows) oder OpenGL (Mac) nutzt. Um von der Hardware-Beschleunigung zu profitieren, sollten möglichst aktuelle Grafiktreiber auf dem System installiert sein.  Während Microsoft den Internet Explorer 9 nur für Windows Vista und Windows 7 veröffentlichen wird, spricht Firefox 4.0 alle Windows-Generationen seit XP an. Das gilt auch für die Hardware-Beschleunigung: Je nach Windows-Version erfolgt die Hardware-Beschleunigung via Direct2D, DirectX 9 oder DirectX 10. Nur Linux profitiert derzeit noch nicht von einer Hardware-Beschleunigung, weil die Entwickler hier noch Probleme mit den OpenGL-Treibern für Linux haben, die noch gelöst werden müssen. 

Neue Javascript-Engine 

Ebenfalls neu sind die Javascript-Engine JägerMonkey und die Unterstützung für WebGL (Web Graphics Library) ist standardmässig aktiviert. WebGL erlaubt die Hardware-beschleunigte Darstellung von 3D-Grafiken direkt via Browser und ohne den Umweg über ein Plug-In gehen zu müssen. Eine Auswahl der weiteren Änderungen sowie den Download Link finden Sie auf der nächsten Seite.

Eine Auswahl der weiteren Änderungen und Verbesserungen unter der Haube:

  • Verbesserte Unterstützung für Webschrift-Arten im OpenType-Format
  • Unterstützung für die neue Audio Data API
  • Unterstützung für das HSTS-Sicherheitsprotokoll, das es Seiten erlaubt, Browser dazu zu zwingen, nur über SSL geladen zu werden
  • Unterstützung für die HTML5 video «buffered»-Eigenschaft
  • Web-Entwickler können Inhalte über CSS Transitions animieren
  • Unterstützung für das Video-Format HTML5 WebM
  • Neuer HTML5-Parser
  • Unterstützung für Touchevents für Windows-7-Rechner mit Touchscreen
Firefox 4.0 RC richtet sich an alle testfreudigen Anwender, die bereits vorab einen Blick auf die neue Version werfen möchten. Unterm Strich ist nach der langen Entwicklungszeit und den 12 Beta-Versionen kaum noch mit grösseren Bugs zu rechnen. Teilweise müssen aber die Add-On-Entwickler noch ihre Firefox-Erweiterungen für die Version 4.0 anpassen. Die finale Variante von Firefox 4.0 soll noch in diesem Monat erscheinen. Wenn man Firefox 4.0 Release Candidate installiert, dann aktualisiert sich diese Version automatisch, sobald die finale Variante verfügbar ist.

Download

Firefox 4.0 Release Candidate Dieser Artikel stammt im Original von unserem PC-Welt-Kollegen Panagiotis Kolokythas.



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