13.05.2015, 11:18 Uhr

Verizon kauft Online-Urgestein AOL

Ein Kapitel Internet-Geschichte geht zu Ende: Der US-Mobilfunkriese Verizon schluckt den Online-Pionier AOL. Der Kaufpreis liegt bei rund 4,4 Milliarden Dollar.
Verizon ist erneut auf Einkaufstour. Nach der bernahme von Vodafone schluckt der weltweit grösste Telekom-Konzern nun den Online-Dienstleister AOL, wie die Unternehmen am Dienstag mitteilten. Zu AOL gehören auch die Online-Zeitung «Huffington Post» sowie bekannte Blogs wie «TechCrunch» oder «Engadget». Die Website «Recode» berichtete von einem mglichen Szenario, bei dem dieses Mediengeschäft ganz oder in Teilen abgestossen werden könne - «mit einem dritten Partner, möglicherweise mit dem deutschen Verlagshaus Axel Springer».

Wechselvolle Geschichte bei AOL

AOL hatte zu seiner Blütezeit als Internet-Provider über 30 Millionen Abonnenten weltweit. Im Jahr 2000 fusionierte AOL im dem Medienkonzern Time Warner. Faktisch übernahm AOL das Traditionsunternehmen, getragen vom Höhenflug des eigenen Aktienkapitals im Wert von mehr als 160 Milliarden Dollar. Auf dem Höhepunkt der Internet-Blase wurde der Zusammenschluss zu AOL Time Warner als zukunftsweisende Verbindung alter und neuer Medien gefeiert. Doch der Deal brachte nie den erhofften Effekt und wurde später als gigantischer Fehler bezeichnet. AOL wurde 2009 wieder als einzelnes Unternehmen abgespalten und versuchte seitdem mit wechselndem Erfolg, Geld mit Online-Werbung zu verdienen. Zugleich sind immer noch rund zwei Millionen Amerikaner als Kunden im Zugangsgeschäft registriert.



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