05.02.2006, 19:52 Uhr

Vorwärts in die Echtzeit

An der Lotusphere hat IBM ein aufpoliertes Sametime gezeigt und einen Blick auf die nächste Hauptversion von Lotus Notes erlaubt.
Lotus-Entwicklungschef Craig Hayman schiebt seine Produkte in Richtung Echtzeit.
IBMs Hausmesse, die Lotusphere, die in der vergangenen Woche in Orlando über die Bühne gegangen ist, stand ganz im Zeichen der Echtzeit-Zusammenarbeit und des Social Networkings. So präsentierte Big Blue etwa die Version 7.5 ihres Realtime-Collaboration-Tools Sametime, die Mitte 2006 auf den Markt geworfen werden soll. Dieses Werkzeug, das zeitweise auf den sperrigen Namen Lotus Instant Messaging and Web Conferencing hören musste, haben die Armonker in der Vergangenheit eher stiefmütterlich behandelt. Jetzt wollen sie sich wieder intensiver der Pflege ihres Sprösslings widmen: «Seit wir Sametime wieder auf Sametime getauft haben, arbeiten wir wieder an der Software», gibt Lotus-Entwicklungschef Craig Hayman zu Protokoll. Der aufpolierte Sametime Client, der bislang nur für Windows als alternative Anwendung zu haben war, setzt auf das Open-Source-Framework Eclipse auf und versteht sich damit auch mit Apple- und Linux-Rechnern. Gemäss dem modularen Eclipse-Ansatz wird Sametime gleichzeitig zur Plattform, die sich um Zusatzfunktionen wie Text-to-Speech-Konvertern von Drittanbietern erweitern lässt. Auch sonst zeigt sich Sametime 7.5 ganz offen: Das Werkzeug bekommt gemäss IBM einen Gateway eingepflanzt, über den es sich mit Benutzern von öffentlichen Instant-Messaging-Diensten wie ICQ, AIM oder Yahoos Messenger kommunizieren lässt. Geplant ist ausserdem eine Anbindung an Google Talk. Man stehe derzeit mit der Suchkönigin in Verhandlungen, lässt Hayman ausrichten. Der kommenden Ausgabe von Sametime werden ausserdem Funktionen spendiert, die bei Consumer-Tools längst selbstverständlich sind. Dazu zählen etwa die Rich-Text-Fähigkeit, Emoticons, eine Rechtschreibkorrektur und eine automatische Speicherfunktion. An der Lotusphere erlaubte IBM ausserdem einen ersten Blick auf die nächste Hauptversion von Lotus Notes und Domino. Diese soll nach kleineren Updates in Form von Zwischenversionen, die für dieses Jahr geplant sind, 2007 das Licht des Markts erblicken. Hannover, so der Codename der grundlegend renovierten Ausgabe, soll gemäss Herstellerin mit einem SOA-Support (Serviceorientierte Architektur) daherkommen und auch Servermanaged Clients unterstützen. Im Weiteren bestätigte IBM an ihrer Hausmesse, dass eine Mac-Version von Lotus Notes 7 für das dritte Quartal 2006 geplant ist. Eine Edition für die frischen Intelbasierten Mac-Rechner soll ebenfalls nachgeschoben werden. Den Veröffentlichungstermin blieb Big Blue den Anwendern allerdings schuldig.
Claudia Bardola



Das könnte Sie auch interessieren