20.11.2014, 10:58 Uhr

Firefox ersetzt Google als Standard-Suchmaschine durch Yahoo

10 Jahre sind genug: Firefox hat sich von Google (in den USA+Russland) als Standard-Suchmaschinenbetreiber getrennt. Stattdessen setzt man auf Yahoo. «Mehr Leute sollen dadurch die Kontrolle über ihr Online-Leben erhalten», sagt Mozilla zu diesem Schritt.
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Eine Partnerschaft, die eine Dekade bestand hatte und mit Argusaugen beobachtet wurde, ist zu Ende. Google wird nicht mehr die voreingestellte Suchmaschine für Firefox auf dem Desktop und auf Mobilgeräten sein. Stattdessen setzt Mozilla in den nächsten fünf Jahren auf Yahoo, wie die beiden Firmen bekanntgaben. Dies gilt allerdings nur für die USA. In Russland wird Google durch Yandex ersetzt. In China bleibt Baidu die Default-Suchmaschine, in Europa wird der Vertrag mit Google bis auf weiteres beibehalten. Trotzdem sei es «die bedeutendste Partnerschaft, die Yahoo in den letzten fünf Jahren eingegangen ist», sagte Yahoo-Chefin Marissa Mayer. Mozilla CEO Chris Beard beschreibt den Suchmaschinenwechsel als einen strategischen Schritt: «wir glauben, dass durch mehr Leute an verschiedenen Orten die Möglichkeit erhalten, innovativ zu sein. Schlussendlich werden mehr Leute die Kontrolle über ihr Online-Dasein erhalten.» Als Teil des Deals wird Yahoo eine «Do-not-track»-Funktion für Firefox-User einführen. Weitere Details werden nicht bekanntgegeben, ausser dass man 2015 ein neues Design und neue Funktionen sehen werde.

90 Prozent durch Google verdient

Die zehnjährige Partnerschaft war eine lukrative. Allein 2012 erhielt die Mozilla Foundation mit 280 Millionen Dollar 90 Prozent ihrer Einnahmen aus dem Deal mit Google. Allerdings gab es immer wieder Kritik, weil die Non-Profit-Organisation derart eng an Google gebunden war. Auch wenn Firefox in den letzten Jahren Marktanteile verlor, wird der Browser derzeit von 17 Prozent der Internetnutzer verwendet. Gemäss Mozilla CEO Chris Beard wurden über Firefox letztes Jahr 100 Milliarden Suchanfragen gestartet. Yahoo wird durchschnittlich nur für ungefähr 10 Prozent der Suchanfragen verwendet, schreibt TheVerge. Google kann von den Firefox-Nutzern nach wie vor manuell als Standard-Suchmaschine eingestellt werden.



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