Digitale Karten von Google Maps allgegenwärtig

Kostenlose Karten für alle

Keyhole war spezialisiert darauf, verschiedene Satellitenbilder nahtlos zusammenzufügen und verkaufte den Dienst an Unternehmen. Gründer und Chef John Hanke hatte auch Angebote von Investoren, verkaufte die Firma aber an Google, weil ihn die Vision kostenloser Karten für alle ansprach.
Der eigene Standort wird auf Google Maps mit einem roten Symbol markiert.
Quelle: Christoph Dernbach / dpa
Bei der Firma Where2 Technologies hatten die Brüder Lars und Jens Rasmussen die Idee, für Routenanweisungen Karten auf dem Computerbildschirm nachzubilden - und bei Bedarf nötige Informationen aus dem Web nachzuladen. Und das Start-up Zipdash besorgte sich Verkehrsdaten, um voraussichtliche Ankunftszeiten und Verzögerungen auf der Strecke anzuzeigen. Alles bekannte Funktionen heutiger Karten - bei Google wurden sie in einem Dienst zusammengebracht.
Google Maps wurden zunächst zu den meistbenutzten Karten auf dem Computerbildschirm. Als Apple 2007 das iPhone auf den Markt brachte, wurden sie vorinstalliert - und auf Smartphones des bei Google entwickelten Konkurrenz-Systems Android sowieso. Den Wettbewerbern entging das nicht: Nokia, damals noch der weltweit führende Handyhersteller, kaufte 2007 den Kartenanbieter Navteq. Und der niederländische Navigationsgeräte-Spezialist TomTom schnappte sich nach einem Bieterwettstreit mit dem US-Unternehmen Garmin den zweiten grossen Kartenlieferanten TeleAtlas.
Google ging indes dazu über, auch eigene Kartendaten mit Kamerafahrzeugen zu sammeln. Daraus ging auch der Dienst Street View mit Fotos von Strassenzügen hervor. In den Industrienationen biss Google bei Street View nur in Deutschland auf Granit: Datenschützer erzwangen 2010, dass betroffene Bürger, Firmen und Organisationen die Strassenaufnahmen ihrer Häuser verpixeln lassen konnten. Das führt bis heute dazu, dass die Strassenzüge in Deutschland nicht mit brauchbaren aktuellen Fotos in Google Maps zu sehen sind. Zwar fahren seit August 2017 Kamerafahrzeuge von Google wieder durch Deutschland. Die Aufnahmen werden aber nicht veröffentlicht, sondern dienen nur der Aktualisierung von Stadt- und Strassenplänen.



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