Seit 15 Jahren 07.02.2020, 14:27 Uhr

Digitale Karten von Google Maps allgegenwärtig

Weltweit gibt es schätzungsweise 100 Millionen Strassenkilometer. Der Kartendienst Google Maps hat einen grossen Teil davon erfasst, um das digitale Geschäftsmodell des Konzerns mit der realen Welt zu verknüpfen. Datenschützer sind darüber nicht glücklich.
(Quelle: picture alliance / Armin Weigel / dpa)
Als vor 15 Jahren die Google Maps online gingen, wusste noch niemand, wie mächtig und allgegenwärtig der Kartendienst einmal werden sollte. Erst als zwei Jahre später das iPhone den Beginn der Smartphone-Ära einläutete, wurde das Potenzial digitaler Karten offensichtlich.
Heute stecken Smartphones und damit fast immer auch Google Maps in quasi jeder Hosentasche: Mit der GPS-Positionsermittlung kann man sich kaum noch verirren. Staus werden in Echtzeit angezeigt. Satellitenfotos und Aufnahmen aus den Kameras der Street-View-Autos zeigen die Umgebung, sodass der Dienst inzwischen auch als riesiger Reiseführer dient.
Die Strecken, die Google für seine Maps abfotografiert hat, entsprechen rund 400 Umrundungen der Erde. Insgesamt zeigen die Bilder etwa 16 Millionen Kilometer Wegstrecke. Für den Konzern hat sich der Aufwand gelohnt: Mit den am 8. Februar 2005 gestarteten Google Maps wurde die reale Welt mit dem digitalen Abbild verknüpft. So entstand ein gigantisches Branchenbuch, das durch einen steten Strom von Ortungsdaten die Werbeplattform von Google anreichert - und bei etlichen Datenschützern grosse Bedenken hervorruft.

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Offlinekarten speichern Ob Sie sich nun auf eine Überseereise oder auf eine Bergwanderung begeben: Es ist nun sehr einfach, Google-Maps-Karten vorher herunterzuladen. Tippen Sie auf Einstellungen, indem Sie (in der Android-App) zuerst links oben auf das Hamburgermenü tippen. Öffnen Sie den Eintrag Offlinekarten und tippen Sie auf das Plussymbol. Je nach Ausschnitt fällt eine grössere oder kleinere Datenmenge an. Google wechselt dann automatisch in den Offlinemodus, sobald man sich am betreffenden Standort befindet, die Internetverbindung jedoch eingeschränkt ist. Die Offlinefunktionalität kann das Live-Google-Maps nicht ganz ersetzen –, aber die Möglichkeit ist immer noch praktischer, als sich z.B. von einem Einheimischen, der nur Japanisch versteht, eine Karte zeichnen zu lassen

Einträge auf Google Maps sind hart umkämpft

Inzwischen sind Einträge in Google Maps hart umkämpft, denn zusammen mit den Online-Bewertungen können sie einen Kundenstrom ins Geschäft, Hotel oder Restaurant lenken - aber bei schlechter Benotung auch potenzielle Klienten abschrecken. Manche Betroffene beauftragen deshalb auch unlautere Dienstleister, die mit manipulierten Einträgen das Geschäft über den Klee loben - oder die Konkurrenz madig machen.
Digitale Karten gab es schon vor 2005 - und es waren drei Zukäufe, mit denen sich Google die nötigen Bausteine für den Start des Projektes besorgte. Der heutige Internet-Investor Chris Sacca, der damals bei Google arbeitete, erinnerte sich später, wie Mitgründer Sergey Brin 2003 ein Meeting von Führungskräften zu einem ganz anderen Thema entgleisen liess, weil er den Satellitenbilder-Dienst der Firma Keyhole auf seinem Laptop herumzeigte. Statt zuzuhören, wollten alle sehen, wie man auf ihre Häuser aus dem All reinzoomen kann, erzählte Sacca dem Technologieblog «Recode».



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