08.11.2004, 00:00 Uhr

Novells Linux Desktop 9 kommt noch diese Woche

Die in die Linux-Welt übergetretene Novell bringt am kommenden Donnerstag ihren "Linux Desktop 9" auf den Markt. Dieser kombiniert Suse Linux mit einer angepassten Version der quelloffenen Bürosuite "Openoffice.org", der E-Mail- und Kalendersoftware "Evolution" und dem Mozilla-Browser "Firefox". Nutzer sollen die Wahl zwischen den Benutzeroberflächen Gnome oder KDE haben, die Mono-Entwicklungs-Tools befinden sich ebenfalls im Lieferumfang.
Ein "Entitlement" (Berechtigung) zur Nutzung schlägt pro Nutzer mit 50 Dollar pro Jahr inklusive Updates und Bugfixes zu Buche. 18 Dollar pro Desktop und Jahr verlangt Novell darüber hinaus für die Nutzung seiner "Zenworks"-Management-Software, die sowohl Linux- wie Windows-PCs verwalten kann.
Als generellen Windows-Ersatz positioniert Novell das Paket ausdrücklich nicht. Geeignet sei der Linux-Desktop für Firmen, die Unix-Workstation im Engineering ablösen wolten, sowie für PCs mit "fixen Funktionen" wie in Call-Centern oder Verkaufsräumen. Novell-Chef Jack Messman bezeichnte die Desktop-Strategie seiner Firma "pragmatisch". Nat Friedman, Vice President Linux Desktop, Engineering, erläuterte: "Die Leute hätten sicher gern eine David-gegen-Goliath-Geschichte, aber wir betrachten das Ganze viel gezielter. Für bestimmte Schlüsselmärkte ist die Sache brauchbar."
Für eine breitere Anwenderschaft soll der Linux-Desktop in zwei bis fünf Jahren taugen, schätzt Novell. Dann werde es mehr Gerätetreiber geben, ausserdem will das Unternehmen mehr ISVs (Independent Software Vendors) überzeugen, Applikationen für Linux anzubieten. Das nächste Release, das laut Friedman "Novell Desktop 10" heissen könnte, soll frühestens Ende kommenden Jahres fertig werden.



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