Photoshop 24.11.2011, 09:18 Uhr

Adobe streicht Upgrade-Rabatte

Dicke Luft bei der Photoshop-Community: Ab Version CS 6 können nur noch Besitzer der jeweils letzten Photoshop-Version von vergünstigten Upgrade-Lizenzen profitieren.
Eine Vollversion von Adobe Photoshop CS5 kostet über 1000 Franken
Adobe, Hersteller der populären Bildbearbeitungs-Software Photoshop, hat jüngst angekündigt, dass nur Besitzer der derzeit aktuellen Version CS 5 ein vergünstigtes Upgrade auf die kommende Version CS 6 erwerben können. Konkret bedeutet das: Besitzer von älteren Versionen, beispielsweise CS 4, müssen sich die Software zum Vollpreis kaufen. Und das geht ins Geld, schliesslich kostet eine vollwertige, aktuelle Photoshop-Version hierzulande über 1000 Franken. 

Offener Brief an Adobe 

Der Ärger der Community ist entsprechend gross. Bislang war es nämlich jeweils auch für ältere Versionen möglich, vergünstigte Upgrade-Lizenzen zu erwerben. Scott Kelby, Präsident der «National Association of Photoshop Professionals» (NAPP), einer US-amerikanischen Vereinigung professioneller Photoshop-Anwender, sah sich gar veranlasst, einen offenen Brief an Adobe zu schreiben. Darin verleiht er seinem Unverständnis für das neue Lizenzierungsmodell Ausdruck. Unsinnigerweise kommt es für Anwender von älteren Photoshop-Versionen am günstigsten, wenn sie zuerst ein Upgrade auf die derzeit noch aktuelle Version CS 5.5 kaufen – die Adobe bis Ende Jahr 20 Prozent vergünstigt anbietet – und danach eine Upgrade-Lizenz auf die neue Version CS 6 erwerben. Deshalb seien viele Photoshop-User quasi genötigt, jetzt noch schnell eine Upgrade-Lizenz zu kaufen, die sie eigentlich ja gar nicht benötigen.  Kelby kritisiert insbesondere auch die Vorgehensweise von Adobe. Eine solche Änderung des Lizenzsystems hätte man frühzeitig und transparent ankündigen müssen, und nicht kurz vor dem Erscheinen der neuen Version.  Schliesslich zeigt sich Kelby enttäuscht von Adobe und fordert, dass das Unternehmen die Änderungen nochmals überdenkt. Das Mindeste wäre seiner Meinung nach, das neue Lizenzierungsmodell erst mit der übernächsten Version CS 7 einzuführen. So wüssten Kunden jetzt schon, dass sie irgendwann auf Version 6 upgraden müssen, um später ebenfalls von einer vergünstigten Upgrade-Lizenz zu profitieren.
Harald Schodl



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