Im Office von Grégory Albelda 20.06.2022, 06:08 Uhr

«Ich bin eher ein Leader als ein Manager»

Grégory Albelda verantwortet als Country Sales Manager den Vertrieb von SAS in der Schweiz. Im Interview gewährt er Einblick in seinen Arbeitsalltag.
Grégory Albelda ­bevorzugt den Open Space in den Büroräumen von SAS Schweiz
(Quelle: SAS Schweiz)
Computerworld: Wie starten Sie in den Tag?
Grégory Albelda: Ich habe eine Morgenroutine und nehme mir erst mal Zeit für mich. Das bedeutet Sport und mindestens 20 Minuten Lesen. Dann sehe ich mir die Nachrichten an.
CW: Büro oder Home Office? Wo arbeiten Sie lieber?
Albelda: Ich kann von überall aus arbeiten. Da gibt es keine Präferenz. Wichtig sind die Flexibilität und die Wahlmöglichkeiten: die Wahl, zwei Tage pro Woche zu Hause zu arbeiten, die Wahl, zu welcher Tageszeit man pendeln möchte, die Wahl, wo man wohnt.
CW: Sind Sie eher ein Auto- oder ein ÖV-Fan? Mit welchem Verkehrsmittel fahren Sie morgens ins Geschäft?
Albelda: Absoluter ÖV-Fan! Die Busse und Züge sind in der Tat pünktlich und zuverlässig. Viele haben auch WLAN-Zugang, wodurch ich arbeiten und meine Produktivität optimieren kann.
CW: Was machen Sie zuerst im Büro?
Albelda: Normalerweise trinke ich einen Kaffee im Gemeinschaftsbereich. Dadurch kann ich informelle Gespräche mit meinen Kollegen führen.
CW: Einzelbüro oder Open Space?
Albelda: Open Space. Sie sind förderlich für Kreativität, Unterstützung und schaffen ein Gemeinschaftsgefühl. Und sie beseitigen Barrieren zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten. Zudem bieten sie eine bessere Ästhetik.
CW: Wie planen Sie Ihren Tag?
Albelda: Ich überprüfe meine Tagesziele und rufe mir mein Wochenziel ins Gedächtnis. Das Ganze bei einer Tasse Kaffee.
CW: Welche Tools sind essenziell für Ihren Job?
Albelda: Outlook, Teams, unser CRM und My weekly map.
CW: Gibt es etwas, das Ihnen noch fehlt?
Albelda: Nicht wirklich.
CW: Was ist Ihr bevorzugter Kommunikationskanal?
Albelda: Ganz klar: Mein bevorzugter Kommunikationskanal ist die direkte Kommunikation. Es ist mir jedoch wichtig, die Vielfalt der Menschen zu verstehen, um meine Art der Kommunikation anzupassen.
CW: In wie vielen Meetings sitzen Sie pro Woche?
Albelda: Pro Woche? Das können Sie selber ausrechnen. Es sind zwischen fünf und acht Meetings täglich!

Grösste Herausforderungen im Job

CW: Was ist die grösste Herausforderung in Ihrem Job?
Albelda: Das Zeitmanagement und die Balance zwischen internen und externen Meetings.
Es ist mir wichtig, die laufenden Projekte sehr gut zu kennen, ohne den Überblick zu verlieren, und gleichzeitig meinem Team ein Höchstmass an Autonomie zu lassen.
“The infinite game: Important is not to win the game but to stay in the game„
Grégory Albelda
CW: Wie vermeiden Sie Produktivitätskiller?
Albelda: Social-Media-Apps vermeide ich tagsüber, genauso wie Treffen, die für mich keinen Mehrwert haben.
CW: Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Albelda: Ich bin eher ein Leader als ein Manager. Energie, Empathie und Kommunikation sind mir sehr wichtig. Ich ergreife immer die Initiative und unternehme grosse Anstrengungen, um die Vision der Firma zu verwirklichen.
CW: Wie lautet Ihr Arbeitsmotto?
Albelda: «The infinite game: Important is not to win the game but to stay in the game.» Die Regeln eines unendlichen Spiels sind beliebig änderbar, jedoch hat das Spiel kein definiertes Ende. So gibt es weder ­Gewinner noch Verlierer – nur vorne und hinten. So ist es auch im Business.
CW: Auf welche Eigenschaften Ihrer Mitarbeiter achten Sie besonders?
Albelda: Intention, Neugier und der Wille, mehr zu lernen und besser zu sein.
CW: Die Komplexität in der IT steigt. Laufend kommen Technologien und Einsatzszenarien hinzu. Wie halten Sie sich und Ihre Mitarbeiter auf dem Laufenden?
Albelda: Ich lege jedes Jahr mit meinen Mitarbeitern einen Trainingsplan für das Jahr fest und ich stelle sicher, dass wir das Ziel erreichen, während wir die Leistung jedes Quartal überprüfen. Ich nutze mein Teammeeting, um mich regelmässig über Markttrends auszutauschen und um Fachexperten einzuladen.

Massnahmen gegen den Fachkräftemangel

CW: Inwieweit spüren Sie den Fachkräftemangel in der ICT und was unternehmen Sie dagegen?
Albelda: Klar ist es schwierig, Leute zu finden. Das Mindset ist mir wichtiger als das Skillset. Ich arbeite mit meinem HR-Partner zusammen, um die besten Talente herauszusuchen, die wir ausbilden können.
CW: Wie fördern Sie Diversität im Unternehmen? Wie hoch ist der Anteil weiblicher Fachkräfte und von über 50-Jährigen bei SAS?
Albelda: 50 Prozent aller Mitarbeiter bei SAS weltweit sind Frauen, der Anteil der SAS-Führungskräfte liegt bei über 40 Prozent. Diversität sehe ich als Must-have! Ich konzentriere mich auf Mindset und Softskills. Diese sind unabhängig von Alter, Geschlecht oder anderen Faktoren.
CW: Wer viel arbeitet, braucht viel Energie. Wie lautet Ihr Restaurant-Tipp für das Mittagessen?
Albelda: Da muss ich passen. Ich teile das Mittagessen oft mit meinem Team im Büro.
CW: Kommen Ihnen in einer entspannten und kreativen Atmosphäre neue Ideen?
Albelda: Ich suche anregende Arbeitsplätze, weniger abgegrenzt, offener, informeller, geselliger, weil die Räume Zusammenarbeit und Kreativität fördern.
CW: Welches ist Ihr nächstes Projekt?
Albelda: Nach zehn Jahren in Deutschland ziehe ich gerade in die Schweiz um.
Zur Person
Grégory Albelda
verantwortet seit dem 1. Januar 2022 als Country Sales Manager den Vertrieb von SAS in der Schweiz.
Vor seinem Einstieg 2018 in die DACH-Organisation von SAS war er drei Jahre lang Sales Director bei Dassault Systèmes. Davor war er mehr als elf Jahre bei Altran Germany tätig, zuletzt als Business Unit Director. Albela hält Abschlüsse von der Universitat Politècnica de Cata­lunya in Barcelona sowie der École supérieure des Techniques Aéronautiques et de Construction Automobile nahe Paris. www.sas.com/ch



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