New Work erfordert ein New Office

Gute Raumarchitektur zieht Top-Leute an

Das Büro wird zur Lounge
Quelle: Vitra
Laut Eckhard Gerber haben die Mitarbeitenden ein Bedürfnis nach besonderen und anspruchsvollen Arbeitsplätzen, bezogen auf Gebäude und Raum sowie auf ansprechende Raumsituationen mit einer guten Atmosphäre und schönen Ausblicken. «Es wird darauf ankommen, wie flexibel solche Bürokonstrukte entwickelt sind, um den unterschiedlichen Bedingungen der jeweiligen Arbeitsvorgänge zu entsprechen.» Neben der Unternehmenskultur wird künftig einer der wichtigsten Aspekte für Unternehmen sein, wie man gute oder sogar überdurchschnittliche Fachleute bekommt. Und hier liegt man im Wettbewerb mit der Konkurrenz. «Das bessere Arbeitsangebot eines besonders attraktiven, modernen und vielleicht avantgardistischen Arbeitsplatzes wird beim Kampf um die guten Mitarbeitenden einen wichtigen Aspekt darstellen», ist sich Gerber sicher.
Samir Ayoub ist der Auffassung, dass bislang noch zu oft unterschätzt wird, welchen Einfluss die Gestaltung von Büros auf die Unternehmenskultur und die Arbeitseffizienz hat. Ayoub ist CEO des Workplace-Consulting- und Büroplanungsunternehmens designfunktion. «Effizient gestaltete Arbeitswelten stärken das Potenzial jedes Einzelnen und sollten das Vertrauen und den Respekt des Arbeitgebers vermitteln.» Selbstverständlich spiele das Design eine grosse Rolle. Bei der Gestaltung der Räumlichkeiten demonstriere die Arbeitgeberin ihren Anspruch an Ästhetik, an funktionale Ausstattungsmerkmale und nachhaltige Produktionsmethoden. Sein Rat lautet: «Arbeitgeber sollten sich bewusst machen, dass sie zum Impulsgeber werden. Sie haben viele Möglichkeiten, den Identifikationsprozess zum Unternehmen sowohl im Office als auch zu Hause aktiv zu gestalten.»
“Effizient gestaltete Arbeitswelten stärken das Potenzial jedes Einzelnen und sollten das Vertrauen und den Respekt des Arbeitgebers vermitteln.„
Samir Ayoub, Designfunktion

Funktion vor Design

Ob modernes Spielzimmer oder gediegenes Bürodesign – oft werde nicht berücksichtigt, dass die Umgebung immer auch funktionell sein müsse, meint Fabian Mottl, Communications Manager bei Steelcase, einem Spezialisten für Büromöbellösungen. Er betont, dies gelte für alle Bereiche des Arbeitsplatzes – egal ob man mit Kollegen Kaffee trinkt, in Kleingruppen Brainstorming-Sessions durchführt oder konzentriert für sich allein arbeitet. Seine klare Meinung: «Mit einem Tischkicker oder einem Sofa ist es nicht getan.» Vielmehr werde ein ganzheitliches Raumkonzept benötigt. «Ein einfacher Zugang zu Stromzufuhr, geeignete haltungsunterstützende Sitzmöglichkeiten oder Ablageflächen sind dabei einzelne Faktoren, die darüber entscheiden, ob diese Orte auch wirklich genutzt werden oder nicht.»



Das könnte Sie auch interessieren