Kanton Zürich 13.07.2022, 14:03 Uhr

Millionenunterstützung für Digitalisierungsprojekte

Im Rahmen der Digitalisierungsinitiative (DIZH) fördern die Zürcher Hochschulen, der Kanton und private Partner Projekte aus den Feldern der Cybersicherheit, E-Health, klinische Digitalisierung und Autonome Systeme mit insgesamt 16 Millionen Franken.
Im Rahmen der Digitalisierungsinitiative soll auch E-Health eine grössere Rolle spielen
(Quelle: ZHAW)
In einem ersten Schritt ihrer Digitalisierungsinitiative (DIZH) unterstützen die Zürcher Hochschulen (UZH, ZHAW, ZHdK und PHZH) zusammen mit dem Kanton total vier Projekte aus den Branchen Cybersicherheit, E-Health, klinische Digitalisierung und Autonome Systeme.
Neben den Forschungsergebnissen soll dadurch auch die Zusammenarbeit der Hochschulen im Digitalisierungsbereich gefördert werden. Die finanzielle Unterstützung startet mit einem Gesamtbetrag von acht Millionen Franken. Der soll im Verlauf der nächsten fünf Jahre auch dank der Beteiligung von Partnern aus der Praxis auf 16 Millionen Franken ansteigen.

Der Patient im Zentrum

Der Patient steht gleich bei beiden Projekten aus dem Fachbereich Gesundheit, welche im Rahmen der Digitalisierungsinitiative unterstützt werden, direkt im Zentrum. Das «Zurich Applied Digital Health Center» wird digitale Lösungen im Spitalkontext erforschen. Darunter fallen beispielsweise die sogenannten «Patient Reported Outcome Measures» (PROM). Diese sollen nicht nur Informationen zum Gesundheitszustand einer Patientin liefern, sondern auch über die Auswirkung einer Behandlung aus Sicht der Patientin informieren. Ein Grund, weshalb das Projekt gefördert wird, ist, dass in der Schweiz bisher noch keine Plattform für den Transfer von PROM-Forschung in die klinische Praxis besteht.
Ein weiterer Empfänger der Fördergelder ist das sogenannte «Digital Health Design Living Lab» (DHD Living Lab). Dieses hat sich einer Gesundheitsversorgung verschrieben, die den Menschen wieder mehr ins Zentrum rückt und für mehr Bürgernähe sorgen soll. Daher plant das DHD Living Lab auch, die Öffentlichkeit in die Erforschung der Patientenbedürfnisse einzubeziehen und sie so zu einem aktiven Partner bei der Gestaltung von neuen Lösungen zu machen. Seinen Fokus setzt das DHD Living Lab auf die Erstellung von sogenannten Exzellenzprofilen im Kontext der Gesundheit, Digitalisierung, Design und Ethik.

Cyber-Miliz

Unter die Kategorie Cybersicherheit fällt das «Cyber Resilience Network» des Kantons Zürich, welches im Rahmen der DIZH gefördert wird. Sein zukünftiges Ziel ist der Aufbau einer sogenannten «Cyber-Miliz», im Stile einer Milizfeuerwehr. Dabei soll der Fokus dieser «Cyber-Miliz» jedoch auf den nicht-technischen Aspekten der Cybersicherheit liegen.
Dieses Projekt steht jedoch noch ganz am Anfang. Sowohl die rechtliche Grundlage für eine solche Miliz als auch der Aufbau eines solchen Freiwilligenprogramms müssen erst noch erforscht werden.
Ein weiteres Ziel des «Cyber Resilience Network» scheint da schon wesentlich greifbarer. Durch die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und dem Kanton sollen neue Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Cybersicherheit geschaffen werden.

Selbstständige Navigation im Innovationspark

Beim letzten Förderprojekt geht es um Lina, die «Shared Large-scale Infrastructure for the Development and Safe Testing of Autonomous Systems» im Innovationspark in Dübendorf. Dort sollen Wissenschaftler und Experten aus der Industrie schon bald die Zukunft autonomer Systeme wie selbstständig navigierenden Drohnen weiterentwickeln.
Lina würde dabei zum Standort einer realen und virtuellen Infrastruktur für die Forschung, Entwicklung und dem Testen von autonomen Systemen für den ganzen Kanton Zürich. Eine sekundäre Aufgabe der in Dübendorf arbeitenden Experten wäre es, die Gesellschaft über die zivilen Anwendungen der dort getesteten Systeme aufzuklären.

Unterschiedlicher Stand der Projekte

Die ersten Projekte, die im Rahmen der Zürcher Digitalisierungsiniative gefördert werden, sind alle unterschiedlich weit fortgeschritten und ihre direkten Auswirkungen auf die reale Welt mögen noch ein wenig auf sich warten lassen.
Es kann jedoch gesagt werden, dass eine verstärkte Zusammenarbeit der lokalen Hochschulen und dem Kanton sowie privaten Partnern dem Forschungsstandort Zürich nur guttun kann.



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