03.09.2012, 15:39 Uhr

Wolfram Alpha analyisiert Facebook-Accounts

Die Wissenssuchmaschine WolframAlpha hat eine neue Analysefunktion für Facebook-Accounts eingeführt. Sie zeigt bildlich auf, was Facebook alles über einen weiss.
Unterschiedliche Freundesnetzwerke grafisch dargestellt; rechts unten jener von Stephen Wolfram.
WolframAlpha, das ist die Wissenssuchmaschine, die Antworten auf Fragen wie «Was ist der Sinn des Lebens?» weiss und auch die Denkarbeit fr Apples schlaue iPhone-Assistentin Siri bernimmt. Jetzt hat Stephen Wolfram, Gründer der Suchmaschine, eine neue Funktion vorgestellt. WolframAlpha ist jetzt in der Lage, Facebook-Accounts zu analysieren und einen umfangreichen und detaillierten Bericht zu den Facebook-Aktivitäten und dem Freundeskreis einer Person zu erstellen.

Wolfram ID und App vorausgesetzt

Um diesen Bericht zu erstellen, benötigt man allerdings eine sogenannte Wolfram ID, muss sich also auf WolframAlpha registrieren. Anschliessend tippt man einfach «facebook report» in das Suchfeld auf wolframalpha.com. Um die Facebook-Daten eines Nutzers zu analysieren, braucht die Suchmaschine natürlich freien Zugriff auf den Account. Dazu muss eine eigene Facebook-App installiert werden.

Gewährt man WolframAlpha Zugriff auf sein persönliches Facebok-Universum und installiert die App, spuckt die Wissenssuchmaschine anschliessend einen umfassenden Report aus. Dieser basiert auf sämtlichen Daten, die Facebook im Zusammenhang mit einem Account abspeichert. Folglich sind Umfang und Aussagekraft der Resultate auch davon abhängig, wie intensiv man sich im sozialen Netzwerk engagiert. Stephen Wolfram selbst hat zum Beispiel über 1000 Freunde, von denen er aber, wie er gesteht, die meisten nicht persönlich kennt. Auch sonst sei er mangels Zeit nur wenig aktiv auf Facebook.

WolframAlpha fasst im Facebook-Report persönliche Angaben zum Nutzer, Angaben zu seinen Freunden und zu seiner Aktivität in Form unzähliger Grafiken zusammen. So ist etwa auf einer Weltkarte ersichtlich, aus welchen Ländern seine Freunde stammen, wie alt diese im Schnitt sind, welches Geschlecht wie stark vertreten und wie viele der Freunde in einer Partnerschaft sind. Auf einer Zeitachse ist ersichtlich, zu welcher Zeit man auf Facebook am aktivsten war, eine andere Grafik zeigt, welche Facebook-Apps an welchen Wochentagen wie häufig genutzt wurden.

Kein Freundeskreis ist gleich

Eine der vielleicht interessantesten Grafiken ist jene, die den eigenen Facebook-Freundeskreis anhand eines Netzwerks darstellt. Jeder Freund wird als Punkt in einem Netzwerk dargestellt, Freunde, die untereinander auch befreundet sind, sind ebenfalls miteinander verbunden. Die Grafiken zeigen die unterschiedlichsten Ausprägungen, je nachdem, wie ein Freundeskreis gewachsen ist. Bei Wolfram selbst zeigt die Grafik z.B. einen chaotischen Haufen mit unzähligen Punkten, ohne erkennbare Systematik. Dies liegt daran, dass er - wie erwähnt - die meisten seiner Freunde gar nicht persönlich kennt. Grafiken von anderen Facebook-Accounts zeigen hingegen ganz andere Strukturen, auf denen z.B. unterschiedliche Freundeskreise ersichtlich sind, die klar voneinander abgegrenzt sind.



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