Facebook zeichnet unser Leben auf

Die Gerüchteküche brodelte im Vorfeld der Facebook-Entwicklerkonferenz F8 nicht zu unrecht. Die gestern Abend bekannt gegebenen Neuerungen stellen das soziale Netzwerk ganz schön auf den Kopf. Im Mittelpunkt der Neuerungen steht die Timeline. Dabei handelt es sich um ein chronologisches Log all unserer Facebook-Aktivitäten. Das soll, wenn es nach Facebook geht, quasi die Highlights unserer Leben hervorheben, ähnlich einem Fotoalbum. Dabei wird man immerhin selbst bestimmen können, welche Highlights man dort sehen will und was eher nicht. Ebenfalls neu sind die Timeline-Apps. Dank denen soll künftig der gesamte Freundeskreis immer wissen, was wir gerade für ein Lied hören, was wir für einen Film schauen oder was wir sonst halt gerade so machen. Damit Facebook an diese Informationen kommt, kooperiert das Unternehmen mit zahlreichen Anbietern, beispielsweise dem Musik-Streaming-Dienst Spotify oder dem Film-Streaming-Dienst Netflix. Allerdings: Da bislang keiner der genannten Kooperationspartner in der Schweiz aktiv ist, bleibt abzuwarten, wann diese Funktionen auch hierzulande verfügbar sind.

Die Idee von Facebook ist klar: Möglichst viele Dienste und Apps sollen ihre Informationen an die Facebook-Timeline übermitteln. Ebenfalls klar ist: Die Menge an Informationen, die Facebook über uns weiss, nimmt dadurch immer grössere Dimensionen an. Die Timeline befindet sich derzeit noch in einer Testphase und soll in den nächsten Wochen dann für alle freigeschaltet werden.