Swiss Cyber Security Days 2019 28.02.2019, 10:43 Uhr

Cyber-Immunität statt Cyber-Security

An den erstmals in Fribourg durchgeführten Swiss Cyber Security Days forderte IT-Sicherheits- Koryphäe Eugene Kaspersky in Anbetracht der Entwicklungen rund um Industrie 4.0 die Einführung von Cyber-Immunität. Simple Cyber-Security reiche nicht mehr.
Eugene Kaspersky fordert während seines Auftritts an den Swiss Cyber Security Days angesichts der bevorstehenden vierten industriellen Revolution mit Cyber-Immunität ein komplett überdachtes IT-Sicherheitskonzept
(Quelle: Jens Stark/NMGZ)
Erstmals gehen diese Woche in Fribourg die Swiss Cyber Security Days über die Bühne. Die zweitägige Veranstaltung soll gemäss den Initianten und Organisatoren über neue Gefahren im Cyber-Raum informieren und Lösungsansätze zu deren Abwehr aufzeigen. In diesem Sinne sieht man sich als Brückenbauer nicht nur auf Grund des Veranstaltungsorts über den Röstigraben, sondern auch zwischen IT-Security-Experten, Wissenschaftlern, Grossunternehmen, KMUs, Behörden und Politiker.
Wie Daniel Berger, Präsident der  Swiss Cyber Security Days, erklärte, habe man diese verschiedenen Player zusammenbringen wollen. Offenbar mit einem gewissen Erfolg. Laut den Veranstaltern werden an beiden Tagen gut 2000 Teilnehmer erwartet.

IT-Security-Promis als Zugpferde

Als Attraktion, um möglichst viele IT-Security-Interessierte ins Forum Fribourg zu locken, dienen dabei auch Auftritte von bekannten Persönlichkeiten aus der Cyber-Security-Szene. Den Auftakt machte hier Eugene Kaspersky, Gründer und CEO von Kaspersky Lab, dessen Unternehmen mit Sitz in Moskau nun durch die Errichtung des «Transparenzzentrum» genannten Rechenzentrums bei Zürich auch in der Schweiz präsent ist.
In seiner Keynote ging Kaspersky einerseits auf die allgemeine Entwicklung im Cyber-Raum ein. Er sieht eine stete Professionalisierung auf Angreiferseite. Vor allem seien immer mehr staatlich unterstützte Profihacker unterwegs, um Firmen, Wissenschaftler und Armeen in fremden Ländern auszuspionieren oder gar zu sabotieren. «Die Attribution ist dabei nicht einfach», meint Kaspersky. Einige Indizien sind ihm zufolge die Zeitzone, in der die für die Angriffe verwendeten Geräte stehen, und Überbleibsel im Code, die auf die sprachliche Herkunft hinweisen. «Es gibt viele Hacker mit englisch als Muttersprache, eine Vielzahl, die russisch und chinesisch sprechen», berichtet er. Bei letzteren beiden Gruppen merke man allerdings auch Zeiten der Untätigkeit zu nationalen Feiertagen, witzelt er.
Dass der russischsprachige Raum eine gewisse Provinienz in Sachen Cyber-Abwehr und -Kriminalität habe, stellt der Gründer von Kaspersky Lab nicht in Abrede. Dies liege an den guten technischen Hochschulen im Land. «Dank dieser Ausbildung sind die besten Software-Ingenieure der Welt Russen und die schlimmsten Cyberkriminellen ebenfalls Russen. Das ist die Kehrseite der Medaille».



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