«Cybersecurity Tech Accord» 19.04.2018, 13:20 Uhr

Tech-Unternehmen unterzeichnen «Digitale Genfer Konvention»

34 Tech- und Security-Unternehmen haben diese Woche den «Cybersecurity Tech Accord» unterzeichnet. Damit verpflichteten sie sich, staatlich geführt Cyber-Angriffe nicht zu unterstützen. Genf bietet sich offenbar als Standort der Allianz an.
(Quelle: geralt / pixabay)
Diese Woche haben sich weltweit 34 Tech- und Security-Unternehmen im Kampf gegen Cyber-Kriminalität zusammengeschlossen und den «Cybersecurity Tech Accord» unterzeichnet. Sie verpflichteten sich damit, Menschen und Firmen auf der ganzen Welt vor staatlich geführten Cyber-Attacken zu schützen. Laut der «New York Times» handelt es sich beim Abkommen um eine Art «Digitale Genfer Konvention», die Microsofts Präsident Brad Smith bereits seit Längerem gefordert hatte. Sie solle Regelungen für den Cyberspace setzen, wie sie die Genfer Konvention bei physischen Konflikten festlegt.
Unterzeichnet haben den «Cybersecurity Tech Accord» unter anderem Microsoft, Facebook, ARM, ABB, Cisco, Dell, HP, Github, Oracle, SAP oder auch TrendMicro. Sie sprachen sich damit für die vier Commitments des Abkommens aus. Diese umfassen unter anderem, Regierungen nicht bei Angriffen auf «unschuldige Bürger und Unternehmen» zu unterstützen und Technologieprodukte und -dienstleistungen während ihrer Entwicklung, Gestaltung, Verbreitung und Nutzung vor Manipulationen und Missbrauch schützen. Die Tech-Schwergewichte Google, Apple und Amazon unterstützen das Abkommen hingegen nicht.

Genf bietet sich als Standort an

Wie die Zeitung «Le Temps» berichtet, rief der «Cybersecurity Tech Accord» den Kanton Genf auf den Plan. Die Stadt am Lac Léman rief bereits den Event «Geneva Digital Talks» ins Leben, um sich als Hauptstadt der Cybersicherheit zu profilieren. Staatsrat Pierre Maudet begrüsse deshalb die Vereinbarung der Technologie-Unternehmen, wie es im Bericht heisst. Er traf Microsofts Brad Smith vergangenen Dezember in Genf, da sprachen die beiden darüber, dass die «Digitale Genfer Konvention» ihren Sitz in Genf haben sollte. Der Kanton in der Romandie nahm deswegen offenbar bereits Kontakt zum Bund auf, in den nächsten Wochen wolle man dieses Thema auch wieder mit Microsoft besprechen.
Der «Cybersecurity Tech Accord» wurde nur kurz nach den Anschuldigungen der USA und Grossbritanniens gegen Russland lanciert. Sie beschuldigten Moskau, eine gross angelegte Cyber-Attacke auf Regierungen, Infrastruktureinrichtungen und Privatpersonen verübt zu haben (Computerworld berichtete).



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