Kaspersky 29.03.2011, 10:28 Uhr

Billiger Stuxnet-Nachbau denkbar

Eugene Kaspersky, Gründer des nach ihm benannten Herstellers von Anti-Malware-Tools, meint, dass sich der Stuxnet-Wurm nachbauen lasse.
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Eugene Kaspersky warnt vor billigen, reengineerten Stuxnet-Würmern
Der äusserst komplexe Computerwurm Stuxnet, der das iranische Atomprogramm lahmlegte und mutmasslich von amerikanischen und israelischen Agenten stammt, könnte durch Reengineering von «zivilen» Hackern nachgebaut werden, und dies zu einem Bruchteil des Preises, warnt Kaspersky.
«Gemäss Informationen, die wir aus dem Code ziehen konnten, wissen wir, dass es sich bei Stuxnet um High-end-Malware handelt», erklärt Kaspersky. Um einen derartigen Wurm zu schreiben, benötige man ein Millionen Dollar schweres Budget, gibt er zu bedenken. Deshalb ist es für ihn auch klar, dass nicht herkömmliche Cyberkriminelle Stuxnet geschrieben haben. «Laut Medienberichten sind die Geheimdienste der USA und von Israel die Urheber von Stuxnet. Es sieht auch ganz so aus», sagt er, gibt aber zu bedenken, dass er das nicht mit letzter Sicherheit sagen kann. «Schliesslich berichten die Geheimdienste nicht an uns», witzelt Kaspersky.
Trotz der offensichtlichen Professionalität hinter Stuxnet, schliesst der russische Sicherheitsexperte nicht aus, dass Cyberkriminelle sich nun daran machen könnten, den Wurm nachzubauen. «Es ist ziemlich einfach, den Stuxnet-Code auseinander zu nehmen und zu verstehen, wie er funktioniert», meint Kaspersky. Aus diesen Informationen könne man die Komponenten extrahieren und einen Stuxnet-Nachbau zusammensetzen, der dann für neue Angriffe verwendet werden könne, gibt er zu bedenken. «Ich befürchte, dies ist der Beginn einer neuen Ära der Cyber-Sabotage und des Cyber-Kriegs», resümiert Kasperky.



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