Trauriger Rekord 23.08.2022, 14:14 Uhr

Google Cloud wehrt Monster-DDoS-Attacke ab

Eine DDoS-Attacke gigantischen Ausmasses haben die Betreiber der Google Cloud Anfang Juni abgewehrt. Jetzt berichten sie in einem Blog über die Details.
Die Grafik zeigt den Verlauf des DDoS-Angriffs
(Quelle: Google Cloud)
Dass DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service) immer komplexer werden und länger dauern, hat vor Kurzem eine Studie von Kaspersky gezeigt. Dass die Attacken auch monströse Züge annehmen können, hiervon berichtet jetzt Google Cloud.
Der Hyperscaler hat nämlich gemäss eigenen Angaben Anfang Juni einen HTTPS-DDoS-Angriff auf einen seiner Cloud-Kunden abgewehrt, der bis zu 46 Millionen Anfragen pro Sekunde umfasste. Es habe sich um den bis anhin grössten Layer-7-DDoS-Versuch gehandelt, schreibt Google in einem Blog, und zwar um einen Angriff, der um 76 Prozent mächtiger war als der bisherige Rekord. «Um ein Gefühl für das Ausmass des Angriffs zu vermitteln, ist das so, als würden alle täglichen Anfragen an Wikipedia in nur 10 Sekunden gestellt», schreibt Google in besagtem Blog-Beitrag.

Angriff aus 132 Ländern gleichzeitig

Doch der Angriff hatte noch weitere Besonderheiten: So kamen die Anfragen der DDoS-Attacke von insgesamt 5256 IP-Adressen aus 132 Ländern. Aus vier Ländern stammten dabei über 30 Prozent der verwendeten IPs, und zwar aus Brasilien, Indien, Russland und Indonesien.
Ebenfalls bemerkenswert war, dass 22 Prozent der IP-Adressen von Austrittsknoten des Tor-Netzes stammten. Allerdings machten diese schlussendlich nur 3 Prozent des registrierten Datenverkehrs der DDoS-Attacke aus.
Die Experten von Google stellen aufgrund der geografischen Verteilung sowie der benutzten ungesicherten Dienste des beobachteten Angriffs fest, dass dieser grosse Ähnlichkeiten mit Attacken des Meris-Botnets aufweist, die im Herbst 2021 beobachtet wurden und schon damals Rekorde brachen.



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