Edoeb-Tätigkeitsbericht 30.06.2020, 10:01 Uhr

Oberster Datenschützer warnt vor negativen Folgen der Corona-Krise

Der oberste Datenschützer, Adrian Lobsiger, fordert von Staat und Unternehmen, dass die Corona-Krise keine bleibenden Beeinträchtigungen der Selbstbestimmung und der Privatsphäre der Bevölkerung zur Folge haben dürfe. Alle Eingriffe müssten verhältnismässig sein.
Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte Adrian Lobsiger hat seinen Tätigkeitsbericht vorgelegt
(Quelle: Archiv CW)
Homeoffice, Onlineshopping, Warn-App: Die Chancen und Risiken des Internets sind in der laufenden Corona-Krise aktueller denn je. In seinem aktuellen Tätigkeitsbericht hebt der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte die Wichtigkeit einer liberalen Datenpolitik hervor.
«Am Tag danach» müsse die Gesellschaft ihre informationelle Selbstbestimmung unbeschadet wiederfinden, schreibt Lobsiger im Vorwort des am Dienstag veröffentlichten Jahresberichts. Er hoffe beispielsweise, dass das anonyme Bargeld diese Krise überleben werde, «obwohl zuweilen Keime an ihm kleben». 

Eigene Corona-Taskforce

Lobsiger war in den vergangenen Monaten insbesondere durch seine Stellungnahmen in Bezug auf die Swiss-Covid-App aufgefallen. Er setzte sich erfolgreich dafür ein, dass die Analyse von Mobilitätsdaten anonym und dezentral erfolgt.
Auch die Datenhinterlegungspflicht für Gäste in Bars und Restaurants war ein Thema. Er machte mehrmals darauf aufmerksam, dass die mit der Bekämpfung des Virus verbundenen Personendatenbearbeitungen nach Abklingen der Pandemie zu löschen oder anonymisieren sind.
Seit Ende März kümmert sich eine verwaltungsinterne Taskforce Corona um diverse private und staatliche Projekte zur digitalen Bekämpfung der Seuche. Sie informiert laufend über die Arbeiten und deren Ergebnisse.



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