iMessage 28.10.2011, 09:05 Uhr

kostenlos Nachrichten verschicken

Gratis SMS senden und empfangen: Die neue App «Nachrichten» unter iOS 5 macht dies möglich. Doch nur wer die Details kennt, fährt wirklich günstig.
Nachrichten unter iOS 5: Gratis kommt gut
Trotz Facebook & Co. weigert sich die uralte SMS abzutreten ? obwohl sie für unzählige Schrecksekunden beim Anblick der Telefonrechnung verantwortlich ist. Doch die Luft wird für den Goldesel der Telco-Anbieter immer dünner. Jüngstes Beispiel: Zum Funktionsumfang des neuen iOS 5 gehört auch eine App mit dem pragmatischen Namen «Nachrichten», die oft kostenlos funktioniert oder wenigstens die Kosten für SMS drastisch senkt. Denn «Nachrichten» kann sowohl konventionelle SMS, als auch Text- und Bildnachrichten über Wifi verarbeiten. Dabei beschreitet die App automatisch den günstigsten Weg. In der Praxis sieht das so aus: Eine Meldung wird wie eine gewöhnliche SMS oder MMS verfasst und verschickt. Falls der Absender mit dem Internet verbunden und der Empfänger ebenfalls mit einem iOS-5-Gerät ausgestattet ist, erfolgt der Versand über das Internet ? und damit kostenlos. Ob der Internetzugang über Wifi oder über das Mobilfunknetz zustande kommt, spielt dabei keine Rolle; in beiden Fällen wird die Übertragung nicht als reguläres SMS oder MMS verrechnet, sondern lediglich als ein zu übertragender Datenschnipsel. Wenn das iPhone hingegen nicht auf das Internet zugreifen kann oder der Empfänger mit einem anderen Telefon ausgerüstet ist, wird die Nachricht als konventionelle SMS oder MMS verschickt ? und auch entsprechend verrechnet. Nächste Seite: Einstellungen

Einstellungen

Diese Regeln sind aber nicht in Stein gemeisselt. In den Einstellungen des iOS-Geräts lässt sich im Bereich «Nachrichten» zum Beispiel festlegen, dass Nachrichten nie als SMS versendet werden und somit immer kostenlos transportiert werden. Oder man schaltet nur die Option «MMS-Messaging» aus; so werden Textnachrichten bei Bedarf als SMS übertragen, während teure Bildanhänge oder sogar Videos nur über Internet verschickt werden.
Um Missverständnisse zu vermeiden, verwendet «Nachrichten» einen Farbcode: Muss eine Nachricht als kostenpflichtiges SMS versendet werden, wird der Name des Empfängers und die «Senden»-Taste grün dargestellt. Wird als Übertragungsweg hingegen das kostenlose Internet verwendet, sind diese Elemente in Blau gehalten. Ausserdem deutet im Texteingabefeld auch der Hinweis «iMessage» auf eine kostenlose Übertragung hin, während der Hinweis «Nachricht» davor warnt, dass diese Mitteilung als kostenpflichtige SMS oder MMS verschickt wird. Nächste Seite: Jetzt dürfen alle mitmachen

Jetzt dürfen alle mitmachen

Nur das iPhone kann Nachrichten über das Mobilfunknetz verschicken. Trotzdem dürfen sich auch das iPad und der iPod touch an einer Kommunikation beteiligen, solange sie über Wifi mit dem Internet verbunden sind. Dazu benötigt jedes Gerät als Erkennungsmerkmal seine eigene E-Mail-Adresse, es können aber auch mehrere sein. Diese werden in den Einstellungen des Gerätes im Bereich «Nachrichten» definiert. So getan, unterscheidet sich die Handhabung nicht mehr von derjenigen auf dem iPhone, abgesehen davon, dass die Kommunikation nichts kostet.

Das Ende aller Sorgen?

Die Art, wie «Nachrichten» mit Meldungen jongliert, wurde praktisch perfekt umgesetzt ? aber leider nur für das iOS-5-Umfeld. Für Fremdgeher empfiehlt sich weiterhin die kostenlose, populäre App WhatsApp. Sie verfolgt dasselbe Ziel und wird auch für Nokia-, Blackberry- und Android- Smartphones angeboten. Allerdings muss man sich dann vor jeder Übertragung fragen, ob «Nachrichten» oder «WhatsApp» für den Versand einer Mitteilung hinzugezogen werden soll. Nur eines ist sicher: die Zeit für kostenpflichtige SMS läuft langsam aber sicher ab.
Harald Schodl



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