State of Mobile 13.01.2023, 13:47 Uhr

App-Markt kommt 2022 erstmals zum Stillstand

Nach einem jahrelangen Boom ist der App-Markt 2022 zum ersten Mal ins Stocken gekommen. Gemäss einem Bericht der Analysefirma data.ai wurde im letzten Jahr weltweit zwei Prozent weniger Geld für Apps und Downloads ausgegeben als noch 2021.
Die weltweiten Ausgaben für Apps und Downloads sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen
(Quelle: Unsplash/William Hook)
Der anhaltende Boom im mobilen App-Markt ist 2022 erstmals zum Stillstand gekommen. Wie aus dem Jahresbericht der Analysefirma data.ai hervorgeht, haben Konsumenten in den vergangenen zwölf Monaten um zwei Prozent weniger Geld für Apps und Downloads ausgegeben als im Vorjahr. Weltweit betrachtet, wurde in diesem Zeitraum in diesem Segment aber immer noch ein Umsatz von 167 Mrd. Dollar (rund 155,5 Mrd. Euro) generiert.

Makroökonomische Faktoren

«Zum ersten Mal haben makroökonomische Faktoren auf das Wachstum bei den mobilen Konsumentenausgaben gedrückt», so Theodore Krantz, CEO von data.ai. Der aktuelle «State of Mobile»-Bericht für 2022 zeige auch, welche Auswirkungen ein schwächelndes Wirtschaftsumfeld auf einen eigentlich starken Wachstumsmarkt haben kann. «Bislang haben wir im mobilen Bereich nur Apps gesehen, die jedes Jahr mehr Geld generieren konnten als zuvor», betont der Experte.
Diese Entwicklung wird von der Analysefirma mit konkreten Zahlen untermauert. So erwirtschaftete das App-Ökosystem in den Jahren bis 2022 jeweils von Jahr zu Jahr um 19 Prozent mehr Umsatz. Im vergangenen Jahr folgte dann erstmals ein Einbruch um zwei Prozent. «Gleichzeitig ist die Zahl der Downloads aber im letzten Jahr um elf Prozent auf 255 Mrd. gestiegen, während die Zeit, die User mit Android-Apps verbringen, auch um neun Prozent auf 4,1 Bio. geklettert ist», so Krantz.

TikTok bleibt auf Platz eins

Umsatzbringer Nummer eins bleiben laut Bericht nach wie vor Video- und Dating-Apps. Auf Rang eins rangiert dabei TikTok, gefolgt von YouTube, Tinder und Disney+. «TikTok war nicht nur die Top-App, was Konsumentenausgaben angeht. Sie ist 2022 auch zur erst zweiten Nicht-Spiele-App geworden, die zusammengenommen mehr als sechs Mrd. Dollar umsetzen konnte - nur Tinder hat bislang mehr Geld erwirtschaften können», heisst es von data.ai.
Auch in der Kategorie Downloads liegt TikTok ganz weit vorne. Geschlagen wird das chinesische Video-Sharing-Portal lediglich von Instagram. «Und auch wenn schon viel über das schwindende Interesse an Meta diskutiert wurde, dessen Apps sind in Bezug auf ihre aktiven User nach wie vor unschlagbar - Facebook, WhatsApp, Instagram und der Messenger besetzen alle vier Top-Platzierungen bei monatlich aktiven Nutzern», stellen die Analysten klar.



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