Android 08.12.2011, 08:58 Uhr

Das kommt 2012

Mehr Geräte, bessere Grafik und vielleicht sogar ein Sprachassistent wie Apples Siri. Googles mobiles Betriebssystem hält für das nächste Jahr einiges bereit - auch über Android 4 hinaus.
Android 4 (Ice Cream Sandwich) ist erst der Anfang. Auf den folgenden Seiten lesen Sie, was man 2012 vom kleinen grünen Androiden erwarten kann.

Mehr mit der Stimme steuern

Apples Siri machte die Sprachsteuerung massentauglich. Man kann davon ausgehen, dass Google an etwas Ähnlichem arbeitet. Android 4.0 unterstützt bereits «Speech-To-Text» (Sprache zu Text, also das Schreiben von Textnachrichten über Spracheingabe). Ohnehin sind Sprachbefehle bereits seit Android 2.0 schon ein Teil des mobilen Betriebssystems. Doch den Diensten fehlt der persönliche Charme, den Apple seinem Sprachassistenten Siri gegeben hat.

Doch Anwender sollten wohl keinen bissigen Sekretär wie Siri erwarten, sondern sich lieber darauf freuen, dass Google die Spracheingabe in mehr seiner Apps einfügt. Ein gutes Beispiel ist die Google Übersetzer-App. Der integrierte Konversationsmodus ist in der Lage, die Sprache des jeweiligen Anwenders in über 50 verschiedene Sprachen zu übersetzen. Die App ist zwar nicht perfekt, doch sie liefert einen guten Eindruck, wie Google die Spracheingabe nutzt, um noch bessere Apps zu entwickeln. Nächste Seite: mehr Apps, die von der Hardware-Beschleunigung profitieren

Mehr Apps, die von der Hardware-Beschleunigung profitieren

Mittlerweile sind schon viele Smartphones auf den Markt gekommen, in denen ein Dual-Core-Prozessor arbeitet. Doch leider sind nur wenige Apps so optimiert, dass sie den extra Leistungsschub überhaupt nutzen können. Unter Android 4.0 ist die Hardware-Beschleunigung standardmässig aktiviert, dass heisst für Ice Cream Sandwich entwickelte neue Apps laufen flüssiger.

Ältere Apps müssen die Entwickler erst an Android 4.0 anpassen, um den Geschwindigkeitsschub auszunutzen. Denn der Unterschied zwischen einer Applikation, die auf einer Dual-Core-CPU oder auf einer Single-Core-CPU läuft, ist signifikant. Nächste Seite: mehr Geräte mit Android an Bord

Mehr Geräte mit Android

Android ist ein vielseitiges Betriebssystem: Es ist auf allen möglichen Dingen installiert: vom USB-Laufwerk bis hin zum Roboter-Barkeeper. Auf der jährlichen Entwicklerkonferenz Google I/O 2011 startete der Internetriese das Projekt «Android@Home». Dieses Projekt soll ein System schaffen, um Android in automatische, «intelligente» Häuser zu implementieren. Diese intelligenten Häuser würden mit anderen Android-Geräten kommunizieren, um das Leben für die Bewohner einfacher zu gestalten.

Einige Autohersteller interessieren sich auch für Android, um damit die verbauten Multimedia-Systeme in ihren Fahrzeugen zu betreiben. Somit wäre zum Beispiel eine Medienfreigabe über das Smartphone im Auto denkbar, um Musik oder Videos auf das Autoradio zu streamen. Nächste Seite: Schlankere Oberflächen

Schlankere Oberflächen

Android-Oberflächen wie HTC Sense oder Samsung TouchWiz sind keine grosse Sache, solange sie nicht das originale Android-Erlebnis widerspiegeln. Die Oberflächen fügen zwar beispielsweise auf den Honeycomb-Tablets eine Menge neuer Funktionen hinzu. Doch auf Smartphones sind sie klobig und ressourcenhungrig.

Mit Ice Cream Sandwich führte Google viele nützliche Features ein, die es schon vorher auf HTC- oder Samsung-Geräten gab. Damit werden wohl die Nutzeroberflächen der Hersteller langsam aber sicher etwas schlanker.

Ein gutes Beispiel ist die Oberfläche MotoBlur von Motorola. In den ersten Versionen war MotoBlur eine überladene und optisch auffallende Oberfäche. Doch mittlerweile hat Motorola sie zu einer derart leichten Oberfläche reduziert, sodass sie sich recht gut mit dem originalen Android verbindet. Nächste Seite: grösseres Medienangebot

Grösseres Medienangebot

Wenn es um Medien geht, so sitzt Apples iOS auf dem Thron. Der iTunes-Store bietet nicht nur Musik und Apps an, sondern auch Filme, TV-Shows und sogar Bücher. Mit dem Start von Google Music versucht Google ein ähnliches Ökosystem aufzubauen.

Der Android-Market steigt stetig zur einzigen Anlaufstelle für alle Android-Medien auf. Aktuell kann man im Android-Market Filme ausleihen - und da wäre es keine grosse Überraschung, wenn sich User auch bald TV-Sendungen und Podcasts ansehen könnten. Sobald Google diese Features ins Portfolio des Android-Markets aufnimmt, wird Android ein stärkerer Wettbewerber im mobilen Medien-Angebot. Nächste Seite: bessere Kamera-Software

Bessere Kamera-Software

Wenn es um Smartphone-Kameras geht, so gab die originale Android-Kamera-Software kaum Anlass zum Prahlen. Die Software der verbauten Kamera war klobig, langsam und hatte nur wenig Einstellungen, die Anwender wirklich anpassen konnten.

Doch mit Ice Cream Sandwich verpasst Google der Kamera-Software ein dringend benötigtes Update und führt neue Features wie Panoramafotos oder eine drastisch verkürzte Latenzzeit zwischen Schnappschüssen ein. Künftige Neuerungen könnten Gesichtserkennung und erweiterte Einstellmöglichkeiten enthalten.

Doch diese Verbesserungen sind nicht nur den Smartphones vorbehalten. Auch Tablets, die beispielsweise die Frontkamera für Video-Chats nutzen, könnten so einen besseren Fokus und eine bessere Videoqualität spendiert bekommen. Besonders jetzt wäre hierfür der richtige Zeitpunkt, da immer mehr Tablets mit der schnellen Mobilfunktechnik Long Term Evolution (LTE) auf den Markt kommen werden. Nächste Seite: Jelly Bean

Das nächste Update: Jelly Bean?

Anwender können wohl mindestens zwei Updates für Android im nächsten Jahr erwerten. Bei einem Update handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Aktualisierung von Android 4.0. Doch Beobachter erwarten für 2012 auch ein grosses Update für das Smartphone-Betriebssystem: «Jelly Bean» könnte Experten zufolge den mobilen Markt verändern. Während es bisher zwar nur wenige Details gibt, ist es sehr wahrscheinlich, dass Google die ein oder andere in diesem Artikel genannte Funktion in Jelly Bean einfügt.



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