Nigeria 02.11.2007, 13:50 Uhr

Über Nacht von Mandriva zu Microsoft

Nigeria hat bei Linux-Distributorin Mandriva einen Grossauftrag über Nacht storniert und wechselt für die bestellten Classmate PCs von Linux zu Windows. In einem offenen Brief beschuldigt Mandriva-CEO Microsoft einer unlauteren Taktik.
Mandriva-Chef François Bancilhon ist sauer. In einem offenen Brief greift er Microsoft-CEO Steve Ballmer an. «Hey Steve, wie fühlst du dich, wenn du morgens in den Spiegel blickst?», fragt Bancilhon.
Hintergrund ist der plötzliche Kurswechsel der nigerianischen Regierung. Diese hat 17'000 Intel-Schüler-Notebooks Classmate PC bestellt - mit Mandriva Linux als Betriebssystem. Quasi über Nacht änderte die Regierung ihre Meinung. Sie will nun die Bestellung bei Mandriva bezahlen, aber anschliessend gleich zu Windows wechseln.
Für Mandriva wäre es ein harter Rückschlag im Kampf um Marktanteile in den Entwicklungsländern. Hier wird mit harten Bandagen gekämpft. Zahlreiche Firmen buhlen um die armen Länder. Es handelt sich um aufblühendes Massengeschäft mit Günstig-Rechnern.
Bruno Habegger



Das könnte Sie auch interessieren