V-Day 2009 04.05.2009, 05:03 Uhr

«Computer sind nur Mittel zum Zweck»

Virtualisierung ist in aller Munde - vor allem in Zeiten, wo Unternehmen vermehrt aufs Geld schauen. Der Schweizer IT-Ausbildungsspezialist Digicomp widmete dem Thema deshalb eine eigene Veranstaltung.
Dennis Zimmer - CTO von icomasoft
Wie das IT-Marktforschungsunternehmen Gartner prognostiziert, wird der globale Markt für Virtualisierungs-Software im Jahr 2009 um sagenhafte 43 Prozent wachsen. Nach 1,9 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr würde dies dann einem Volumen von 2,7 Milliarden Dollar entsprechen (siehe hierzu auch: "Markt für Virtualisierungs-Software wächst"). Mit diesem dynamischen Markt setzte sich die Digicomp-Veranstaltung «V-Day 2009 - Best of Virtualization» heute in Zürich auseinander. Rund 120 Besucher, Referenten und Vertreter von Herstellern wie VMware, Citrix, Oracle, NetApp, Microsoft oder Symantec trafen sich im Zuge dessen am Zürcher Hauptsitz des Schweizer IT-Ausbildungsspezialisten.
Aufgrund des grossen Besucherandrangs wurde der Keynote-Vortrag «The Big Switch» des icomasoft-CTO (Chief Technology Officer) Dennis Zimmer per Video sogar zusätzlich in einen weiteren Raum übertragen. Zimmer berichtete unter anderem darüber, woher der Antrieb zur Virtualisierung kommt und wohin die Reise geht. "Computer sind nur Mittel zum Zweck. Was zählt sind die Applikationen", erklärte der icomasoft-CTO. Ihm zufolge ist Server-Virtualisierung einer der grössten Punkte, welche die Technik forciert haben.
Eines der wichtigsten Themen von heute und morgen sei die zentrale Verwaltung von Systemen. Im Zusammenhang damit, wies er darauf hin, dass Security heute oftmals vernachlässigt wird. Früher hätten nur bestimmte Personen Zutritt zu Server-Räumen gehabt. Heute respektive im Rahmen von Virtualisierung würden die entsprechende Rechte auch an Mitarbeiter vergeben, die früher nicht in deren Genuss gekommen wären.
Des Weiteren sprach er Probleme an, die sich mit der Auslagerung von sensiblen Daten vom eigenen in ein unbekanntes Rechenzentrum (RZ) ergeben und ging beispielsweise auch auf die Themen Anwendungsvirtualisierung sowie Grid und Cloud Computing ein. Zimmer zufolge wird aus Kostengründen zuerst der RZ-Backup in die Cloud wandern. Danach würden die Daten folgen. Gemäss dem icomasoft-CTO werden wir dieses Szenario innerhalb der nächsten zehn Jahre erleben. Wie nützlich oder gefährlich die Entwicklung von Cloud Computing sein wird, liess er offen: Es bleibe abzuwarten, ob wir in dunkle oder helle Wolken wandern.
Markus Erlacher, Technical Solution Professional bei Microsoft Schweiz, präsentierte in seinem Vortrag die Virtualisierungslösungen der Redmonder. Unter anderem referierte er über die kommende Version R2 von Windows Server 2008. Dabei würden einige Lücken gegenüber Angeboten von Mitbewerbern geschlossen. So würde Microsoft Live-Migration bei allen Versionen "out of the Box" inkludieren. Das Produkt soll zeitgleich mit dem neuen Betriebsystem der Redmonder Windows 7 lanciert werden. Ausserdem berichtete er, dass es heute in der Schweiz weniger als 1000 virtualisierte Windows-Clients gibt. Laut Erlacher ist IT eine Dienstleistung. Bei der Virtualisierung auf dem Desktop sei es daher wichtig, die User mit ins Boot zu nehmen. Man müsse sich bewusst werden, wie die Nutzer arbeiten. Jedoch löse keine Applikationsvirtualierung der Welt die Betriebssystem-Kompatibilität.

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Harald Schodl



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