05.08.2004, 00:00 Uhr

München setzt weiter auf Pinguine

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude und sein Verwaltungsapparat halten weiterhin an der Umstellung auf Linux fest. Dies trotz der möglichen Bedrohung durch Softwarepatente. Mit einem öffentlichen Statement trat Ude Pressemitteilungen entgegen, denen zufolge das Linux-Projekt auf Eis gelegt werde.
Einzig die Ausschreibung für den Basis-Client, sprich die Software für die rund 14000 Arbeitsplatzrechner seien "vorläufig zurückgestellt" worden, teilt der Oberbürgermeister mit. Zunächst müssten rechtliche und finanzielle Risiken geprüft werden, die sich aus einem EU-Richtlinienentwurf für die Patentierbarkeit von Software ergäben.
In einem internen Mail hatte Wilhelm Hoegner, Leiter des Amts für Information und Datenverarbeitung der Stadt München, gestern bekannt gegeben, die Ausschreibung für den geplanten "LiMux Base Client" sei verschoben worden. Hintergrund waren ein Antrag und eine Anfrage der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zum Thema Softwarepatente. Grünen-Stadtrat Jens Mühlhaus verwies auf eine Recherche des Fördervereins für eine Freie Informationelle Infrastruktur, derzufolge allein der Basis-Client potenziell mehr als 50 europäische Patente verletze.
Ude rief "sämtliche europäischen Kommunen und Unternehmen, die an Open Source elementar interessiert sind", dazu auf, EU-Gremien und nationale Regierungen zu einer nderung des EU-Richtlinienentwurfs zu drängen..



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