ICT Aktuell 23.01.2023, 08:06 Uhr

Computerworld-Newsticker – Kalenderwoche 04/2023

Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
(Quelle: Megan Reaxin/Pixabay)
Schwerer Schlag gegen die Ransomware-Gruppe Hive
Die deutsche Polizei hat in Zusammenarbeit mit den Behörden aus den Niederlanden und den USA die Kontrolle über das Ransomware-Netzwerk «Hive» übernommen. Bei der «Operation Dawnbreaker» gelang es den Ermittlern laut eigenen Angaben eine Vielzahl von Servern zu beschlagnahmen sowie Daten und Accounts des Netzwerks und seiner Nutzer zu sichern. Der Schlag gegen die Ransomware-Gruppe gelang, da es die Polizei schaffte, in die kriminelle IT-Infrastruktur der Täter einzudringen. Das Hive-Netzwerk bot seine Ransomware «as a Service» an und hat gemäss den Behörden während der letzten anderthalb Jahre über 1500 schwere Cyberangriffe in 80 Ländern durchgeführt. Nach einer Schätzung der US-Justiz konnten die Kriminellen so Lösegelder im Gesamtwert von über 100 Millionen US-Dollar erpressen. Laut eigenen Angaben hatten die US-Behörden bereits seit Juli 2022 Zugang zum Hive-Netzwerk. Den Nutzten sie, um von den Attacken betroffenen Unternehmen die Daten zur Entschlüsselung der durch die Ransomware verschlüsselten Systeme zu geben. So konnten laut Justizminister Merrick Garland über 300 Opfern rund um die Welt geholfen und Lösegeldzahlungen in der Höhe von 130 Millionen US-Dollar verhindert werden. Zur Identität der Täter und ihrer «Kunden» machten die Behörden keine Angaben.
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Umsatzeinbruch und Verlust bei Intel
Der Chip-Riese Intel spürt das Schrumpfen des PC-Marktes und auf im Geschäft mit den Rechenzentren schwächelt das Unternehmen. Im vergangenen Quartal fiel der Umsatz im Jahresvergleich um 32 Prozent auf 14 Milliarden US-Dollar. Unter dem Strich machte Intel einen Verlust von 644 Millionen Dollar. Das nachdem es im Vergleichsquartal ein Jahr zuvor einen Gewinn von 4,6 Milliarden Dollar gab. Im Geschäft mit den Chips für Personal Computer ging der Umsatz um fast 36 Prozent zurück und bei der Technik mit Rechenzentren sank er ebenfalls um einen Drittel. Bei den Anlegern kamen diese Zahlen nicht gut an. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel zeitweise um rund acht Prozent.
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Twitter-Account der deutschen Luftwaffe gehackt
Der Twitter-Account der deutschen Luftwaffe ist gehackt worden. Laut einer Sprecherin habe man zwischenzeitlich «keinerlei Zugriff» auf das Profil gehabt. Inzwischen sei dieser aber wiederhergestellt worden sein. Über den Zwischenfall war zuvor auf dem Twitter-Profil der Bundeswehr informiert worden. Ab jetzt seien mögliche Tweets, Direct Messages und Reaktionen nicht von der Luftwaffe, hiess es dort. Gut eine Stunde später gab die Luftwaffe per Tweet dann wieder Entwarnung. Dank der eigenen IT-Spezialisten sei man wieder online und alles laufe wieder wie gewohnt.
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Donnerstag, 26. Januar 2023

Raphael Mettan übernimmt bei Abraxas als Bereichsleiter Infrastructure & Outsourcing
Der neue Bereichsleiter Infrastructure & Outsourcing (IOS) bei Abraxas heisst Raphael Mettan. Der 49-Jährige kommt von IBM DACH und wurde vom Verwaltungsrat in die Geschäftsleitung von Abraxas berufen. Er tritt ab dem ersten Juni 2023 die Nachfolge von Christian Manser an, der sich dazu entschieden hat, das Unternehmen zu verlassen. Zu den zentralen Aufgaben Mettans und seines Teams im Geschäftsbereich Infrastructure & Outsourcing wird es gehören, gleichzeitig die Stabilität und Zuverlässigkeit der IT-Infrastruktur und Outsourcing Dienstleistungen zu gewähren. Mettan arbeitet seit 2001 bei IBM Schweiz und IBM DACH, wo er verschiedene Rollen innehatte. Zurzeit ist Mettan noch Business Leader Security Services DACH Business Unit bei IBM DACH und hat die Profit/Loss-Gesamtverantwortung im DACH-Bereich.
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Nokia verdiente 2022 mehr als erwartet
Der Telekomzulieferer Nokia hat das letzte Jahr dank einem starken Schlussquartal mehr verdient als erwartet wurde. Da der Umsatz im vierten Quartal um 16 Prozent zulegte vermeldet Nokia für das Gesamtjahr ein Zuwachs von zwölf Prozent auf 24,9 Milliarden Euro. Auch der operative Gewinn stieg im Gesamtjahr konzernweit um gut zwölf Prozent auf 3,1 Milliarden Euro, wie der Netzwerkausrüster heute mitteilt. Das ist mehr als die Analysten erwartet hatten. Der Überschuss fiel mit knapp 4,3 Milliarden Euro sogar zweienhalbmal so hoch aus wie im Vorjahr. Hier profitierte Nokia jedoch auch von Steuer- und Währungseffekten. Doch auch auf vergleichbarer Basis stieg der Gewinn immer noch um 18 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr peilt Nokia-Chef Pekka Lundmark einen Umsatz zwischen 24,9 Milliarden und 26,5 Milliarden Euro an.
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SAP will Stellen abbauen und Kosten senken
Nach den grossen US-amerikanischen Tech-Konzernen kündigt jetzt auch Europas grösster Softwarehersteller, SAP, eine Entlassungswelle an. Bei der geplanten Umstrukturierung sollen 3000 Stellen wegfallen, wie CEO Christian Klein sagt. Das Unternehmen wolle sich durch den Jobabbau auf das Wachstum im angestammten Bereich mit ERP-Software konzentrieren. Dementsprechend werden in diesem Bereich auch keine Stellen gestrichen. Gemäss Finanzchef Luka Mucic will SAP durch den Stellenabbau die jährlichen Kosten um 350 Millionen Euro senken. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erreichte der Softwarehersteller seine Jahresziele dank einem ordentlichen Schlussquartal. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank aber um zwei Prozent auf knapp über 8 Milliarden Euro, wie SAP mitteilt. Unter dem Strich sackte der Nettogewinn jedoch um gut zwei Drittel auf 1,71 Milliarden Euro ab. Das liegt vor allem daran, dass die Risiko-Beteiligungen an Start-ups weniger Bewertungserträge beisteuerten als zuvor.
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IBM präsentiert Quartalszahlen und streicht Stellen
Wie schon bei vielen anderen Tech-Schwergewichten kommt es jetzt auch beim Computerkonzern IBM zu einem Jobabbau. Gut 3900 Stellen, was etwa 1,5 Prozent der weltweiten Belegschaft entspricht, werden gestrichen. Das sagt IBM-Finanzchef James Kavanaugh gegenüber Bloomberg. Trotz den vielen Entlassungen will IBM zumindest in Wachstumsbereichen weiterhin neue Mitarbeiter einstellen, so Kavanaugh. Der Computerkonzern vermeldete für das vierte Quartal einen Umsatz von 16,7 Milliarden US-Dollar. Damit liegt der Umsatz auf dem Vorjahresniveau und über den Erwartungen der Analysten. Der Gewinn von IBM wuchs unterdessen um 17 Prozent und stieg auf 2,9 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen arbeitet zurzeit daran, sich stärker auf das Cloud-Geschäft auszurichten. Im vergangenen Jahr legten die Erlöse aus den Cloud-Angeboten entsprechend um elf Prozent zu und betrugen 22,4 Milliarden Dollar. Die Investoren waren mit den vorgelegten Zahlen trotzdem nicht zufrieden. Im nachbörslichen Handel gab die IBM-Aktie zeitweise um gut 2 Prozent nach.
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Mittwoch, 25. Januar 2023

InfoGuard eröffnet deutsche Niederlassung
Der Baarer IT-Security-Spezialisten InfoGuard expandiert nach Deutschland und eröffnet eine Niederlassung in München. Grund sei die im deutschen Markt stark zunehmende Kundenbasis und Nachfrage nach Managed Cyber Defence und Incident Response Services, heisst es in einer Mitteilung. Diese stünden auch im Fokus der Geschäftstätigkeit der neu gegründeten InfoGuard Deutschland GmbH.  Dieser Schritt folgt kurz nach der Eröffnung der ersten Auslandsniederlassung in Wien, welche im Dezember 2022 kommuniziert wurde. «Wir freuen uns enorm, kurz nach der Eröffnung unserer Niederlassung in Wien den nächsten Schritt unserer Expansionsstrategie zu machen. Bereits heute betreuen wir mehrere grosse Kunden in Deutschland, darunter auch BaFin-regulierte Unternehmen. Wir sind uns sicher, dass Deutschland für InfoGuard ein grosses Entwicklungspotenzial aufweist», wird InfoGuard-CEO Thomas Meier in dem Communiqué zitiert.
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Boll expandiert nach Österreich
Der Wettinger IT-Security-Distributor Boll Engineering expandiert nach Österreich und gründet eine Niederlassung in Wien. Als neuer «Head of Boll Austria» ist Irene Marx verantwortlich. Sie bringt jahrelange Erfahrung im IT-Security- und Channel-Umfeld mit. So amtete Marx bei Proofpoint als Country Managerin für die Schweiz und Österreich.
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Innflow und itmX gehen Vertriebspartnerschaft ein
Das  in Rotkreuz ansässige SAP-Beratungs­unternehmen Innflow AG ist neuer Schweizer Vertriebspartner der itmX GmbH aus Pforzheim. Innflow erweitert ab sofort ihr Portfolio durch die itmX crm suite. Die Zusammenarbeit umfasst Vertrieb und Beratung, um zukünftig gemeinsam im Schweizer Markt CRM-Projekte umzusetzen.  «Mit itmX begrüssen wir einen ebenso kreativen wie leistungsfähigen Partner aus dem CRM-Umfeld. Wir freuen uns, dass wir mit der vollständig in SAP ECC und SAP S/4HANA integrierten itmX crm suite für Marketing, Vertrieb und Service nun eine Lösung in unserem Portfolio anbieten können», wird Felix Puhm, Manager Business Development Associate Partner von Innflow in einer Mitteilung zitiert.
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Neue Wettbewerbsklage der US-Regierung gegen Google
Die Wettbewerbshüter der US-Regierung werfen Google einen unfairen Wettbewerb im Online-Werbemarkt vor. Das Justizministerium fordert deshalb in einer Klage die Zerschlagung von Googles Geschäftsbereich, in dem die Anzeigentechnologie gebündelt ist. Die Wettbewerbshüter fokussieren ihre Klage damit auf den sogenannten «Ad-Tech-Markt», vor allem die Technologien für Auktionen, in denen Anzeigenplätze in kürzester Zeit versteigert werden, bevor eine Webseite dem Nutzer angezeigt wird. Google habe zu wettbewerbsfeindlichen und illegalen Methoden gegriffen, um jegliche Bedrohung für seine eigene Dominanz im Online-Werbemarkt aus dem Weg zu räumen. Potenzielle Rivalen habe man schlichtweg bereits frühzeitig aufgekauft. Durch das Vorgehen von Google, so die US-Behörde, haben nicht nur Website-Betreiber weniger Geld verdient, sondern auch die Werbekunden seien geschädigt worden, da sie mehr bezahlen müssten. Google lehnt die Argumentation der Wettbewerbskontrolleure ab. In den Augen des Online-Riesen ist die Argumentation des Justizministeriums fehlerhaft, verlangsamt die Innovation, erhöht die Werbegebühren und erschwert kleinen Unternehmen das Wachstum. Es handelt sich hierbei bereits um die zweite Klage der Wettbewerbshüter gegen Google. In einer ersten Klage hatte die US-Regierung dem Unternehmen bereits 2020 Verstösse im Geschäft mit der Online-Suche vorgeworfen. Auch damals wies Google die Vorwürfe zurück. Der Prozess in diesem Fall soll noch 2023 beginnen.
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Gewinneinbruch bei Microsoft
Microsoft hat im Angesicht der hohen Inflation und weltweiter Rezessionssorgen in den drei Monaten bis Ende Dezember 2022 wesentlich weniger verdient. Der Nettogewinn fiel beim Software-Riesen im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 16,4 Milliarden Dollar. Mit nur zwei Prozent verzeichnete Microsoft ausserdem das schwächste Umsatzwachstum seit über sechs Jahren. Unter anderem schrumpften bei Microsoft das Geschäft mit dem Verkauf des Betriebssystems an Computer-Hersteller und es gab Rückgänge rund um die Spielekonsole Xbox. Da die Einnahmen im wichtigen Cloud-Geschäft jedoch noch höher ausfielen als die Analysten erwartet hatten lagen die Quartalszahlen als ganzes im Rahmen der Erwartungen. Für das laufende Quartal warnte Microsoft jedoch vor einem  um 4 bis 5 Prozent verlangsamten Wachstum im Bereich seiner Cloud-Plattform Azure.
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Texas Instruments spürt die Nachfrageschwäche
Der Chipkonzern Texas Instruments hat im vergangenen Quartal die sinkende Nachfrage zu spüren bekommen. Der Umsatz sank im vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut drei Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar. Auch der Nettogewinn nahm ab, und zwar um 8 Prozent auf 1,96 Milliarden Dollar, wie die Konzernführung mitteilt. Gemäss Vorstandschef Rich Templeton hat Texas Instruments die sinkende Nachfrage in sämtlichen Märkten mit Ausnahme des Autogeschäfts gespürt. Für das erste Quartal 2023 zeigt sich der Chipkonzern deshalb vorsichtig und rechnet mit einem weiteren Umsatzrückgang im Vergleich zu den vorhergehenden drei Monaten und geht dabei von einer Summe zwischen 4,17 und 4,53 Milliarden Dollar aus.  Mit dem Ergebnis für das Gesamtjahr 2022 dürfte Texas Instruments dank einem guten ersten Halbjahr jedoch zufrieden sein. Sowohl Umsatz als auch erlös stiegen. Unter dem Strich verdiente der Chipkonzern 8,7 Milliarden Dollar im Vergleich zu 7,8 Milliarden Dollar im Vorjahr.
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Dienstag, 24. Januar 2023

Anteil der Zahlungen mit dem Smartphone wieder fast verdoppelt
Smartphone-Apps wie Twint und Co. werden für den bargeldlosen Zahlverkehr in der Schweiz immer wichtiger. Im zurückliegenden Jahr lag der Anteil von Smartphone-Käufen gemäss Daten des grössten Zahlungsabwicklers Worldline bei 7,2 Prozent, im Vergleich zu 4,4 Prozent im Vorjahr. Seit 2019 hat sich der Anteil damit fast jedes Jahr verdoppelt, wie dem von Worldline in Zusammenarbeit mit der Hochschule St. Gallen veröffentlichen «Monitoring Consumption Switzerland» zu entnehmen ist. Tatsächlich dürfte der Anteil der Handyzahlungen an allen bargeldlosen Transaktionen noch grösser sein. Denn bei den Worldline-Daten gelten nur Zahlungen mit Twint, Alipay und Wechat Pay als mobile Zahlungen. Zahlungen mit Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay werden dagegen als Kreditkartentransaktionen erfasst. Zudem erfolgen zahlreiche Twint-Zahlungen – etwa bei Parkuhren, in gewissen Online-Shops oder bei Marktständen und Hofläden – gar nicht über einen Zahlungsabwickler, was den Anteil der Handyzahlungen an allen bargeldlosen Transaktionen noch weiter nach oben drücken dürfte.
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Amag gewinnt ersten ISSS Courage Award
Amag hat den erstmals verliehenen Courage Award der Information Security Society Switzerland (ISSS) und Inside IT gewonnen. Der Schweizer Autoimporteur setzte sich dabei gegen Winbiz und Läderach durch.  Mit dem Courage Award sollen Unternehmen ausgezeichnet werden, die nach einem Cyberangriff vorbildlich kommunizieren. Gleichzeitig will man mit der Auszeichnung möglichst viele Unternehmen dazu ermutigen, die Vorfälle und die nützlichen Erkenntnisse daraus öffentlich zu machen – und schlussendlich das Stigma auflösen, Opfer eines Cyberangriffs zu werden.
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Logitech erleidet Gewinneinbruch im Weihnachtsgeschäft
Zwei Wochen nachdem Logitech die Anleger mit einer Gewinnwarnung im wichtigen Weihnachtsgeschäft schockiert hat, legt der Computerzubehörhersteller nun die definitiven Zahlen zum dritten Quartal des Jahres 2022/23 vor: Unter dem Strich ist der Reingewinn um ein Drittel auf 140,2 Millionen US-Dollar eingebrochen. Das operative Ergebnis (Non-GAAP) fiel derweil in den Monaten September bis Dezember 2022 um 32 Prozent auf 204,2 Millionen Dollar, wie der schweizerisch-amerikanische Konzern bekannt gab. Auch der Umsatz tauchte um 22 Prozent auf 1,27 Milliarden Dollar. Dabei hinterliess die Aufwertung des Dollars ihre Spuren: Zu konstanten Währungen wäre der Umsatz nur um 17 Prozent gesunken. Allerdings fand der Absturz aus zuvor unerreichten Höhen statt und ist somit zu relativieren. Mit 1,27 Milliarden Umsatz war der Umsatz im Berichtsquartal nämlich immer noch um fast 40 Prozent höher als 2019.
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Auch Musikstreamingdienst Spotify streicht Jobs
Als nächste grosse Firma aus der Tech-Branche greift der Musikstreaming-Marktführer Spotify zu Entlassungen. Rund sechs Prozent der Mitarbeiter sollen gehen, wie Gründer und Chef Daniel Ek ankündigte. Damit dürften rund 600 Jobs vom Stellenabbau betroffen sein: Zum vergangenen Stichtag 30. September hatte das schwedische Unternehmen gut 9800 Vollzeitstellen. Spotify plant mit Kosten zwischen 35 und 45 Millionen Euro für Abfindungen. Der Dienst hatte nach dem Schub für das Geschäft in der Corona-Pandemie die Belegschaft rapide ausgebaut. So stieg die Mitarbeiterzahl in den zwölf Monaten bis Ende September 2022 mit über 2400 zusätzlichen Jobs um mehr als 30 Prozent.
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Bitcoin hält sich nahe Fünfmonatshoch
Die Stimmung am Kryptomarkt ist weiterhin vergleichsweise gut. Nach deutlichen Kursverlusten im vergangenen Jahr setzt sich die Erholung seit Jahresbeginn fort. Am Wochenende war der Kurs der ältesten und nach Marktwert grössten Digitalwährung Bitcoin auf der Handelsplattform Bitfinex bis auf rund 23'300 US-Dollar gestiegen. Das war der höchste Stand seit etwa fünf Monaten. Am Montagvormittag lag der Kurs etwas unter der Marke von 23'000 Dollar.  Der nach Marktwert zweitgrösste Kryptowert Ether erreichte mit deutlich über 1600 Dollar zuletzt ebenfalls einen mehrmonatigen Höchststand. Der Marktwert aller rund 22'300 Digitalwährungen beträgt aktuell wieder fast eine Billion Dollar. Der fast dreimal so hohe Rekordwert vom Herbst 2021 liegt aber ebenso weit entfernt wie die historischen Höchststände von Bitcoin, Ether und anderen bekannten Kryptoanlagen. Profitiert hat der Kryptomarkt in den vergangene Wochen vor allem von der allgemein besseren Stimmung an den Finanzmärkten. Hierzu hat wesentlich beigetragen, dass sich in den USA nicht mehr ganz so starke Zinsanhebungen abzeichnen. Die US-Notenbank Fed dürfte ihr Zinsanhebungstempo angesichts der moderat rückläufigen Inflationsraten weiter verringern, wird erwartet. Hiervon profitieren Anlagen, die keine regelmässigen Erträge wie Zinsen abwerfen und solche, die – wie Digitalwährungen – als besonders riskant gelten.
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Montag, 23. Januar 2023

Zürcher Wahlen: Parldigi nominiert 12 Kandidierende als Digital Champions
Anlässlich der Zürcher Kantons- und Regierungsratswahlen vom Sonntag, 12. Februar 2023, hat die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit (Parldigi) 12 Kandidierende als «Digital Champions» ernannt und schlägt sie zur Wahl vor. Diese haben sich gemäss Parldigi mit Fachwissen und Erfahrung mit Themen rund um die Digitalisierung auseinandergesetzt. Zu den Aufnahmebedingungen gehören unter anderem berufliche Erfahrungen in der Informatik und/oder politisches Engagement für die nachhaltige Digitalisierung auf kantonaler oder kommunale Ebene. Die Digital Champions hätten sich in ihrer bisherigen Laufbahn mittels Vorstössen und weiteren Aktivitäten für die Digitalisierung eingesetzt, heisst es zur Begründung. Die 12 Digital Champions des Kantons Zürich 2023 sind Andreas Ziegler, EVP, Christoph Riedweg, GLP, Monika Wicki, SP, Selina Frey, GLP, Michael De Vita-Läubli, GLP, Nick Glättli, SP, Marc Bourgeois, FDP, Hanspeter Wilhelm, EVP, Kevin Vettiger, SP, Gian Luca Beeler, GLP, Christian Häberli, AL und Advije Delihasani, SP.
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Netflix auf Neunmonatshoch - Starkes Abonnentenwachstum in Q4
Die Aktien von Netflix haben am Freitag mit einem Kurssprung auf überraschend starke Quartalszahlen des Streaming-Anbieters reagiert. So gewannen die Papiere 8,5 Prozent auf 342,50 US-Dollar und erklommen den höchsten Stand seit dem Kurssturz im April 2022. Damit waren sie Spitzenreiter im technologielastigen Nasdaq-100-Index und bügelten zudem ihren Vortagesverlust von über 3 Prozent mehr als aus. Das vergangene Jahr war für das operative Geschäft von Netflix über weite Strecken enttäuschend verlaufen, der Abschluss fiel aber wesentlich besser aus als angenommen. Vor allem beim Zuwachs der Kundenzahl überzeugte der Konzern, indem er in den drei Monaten bis Ende Dezember unter dem Strich 7,66 Millionen neue Abbonenten hinzugewann und damit die Erwartungen deutlich übertraf.
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EU arbeitet bei Forschungsinfrastruktur mit Schweiz zusammen
Die Initiative «Stick to Science» fordert eine punktuelle Zusammenarbeit des Europäischen Strategieforums für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) mit der Schweiz. Ein Appell dazu wurde in einem sozialen Netzwerk publiziert. Im September war die Schweiz wegen fehlender Assoziierung am EU-Forschungsprogramm «Horizon Europe» ausgeschlossen worden. Die EU-Staaten würden die Möglichkeit unterstützen, dass relevante Drittstaaten mit gemeinsamen Werten und Prinzipien «von Fall zu Fall» zur Teilnahme am ESFRI eingeladen werden können, heisst es in dem auf dem Online-Netzwerk LinkedIn publizierten Beitrag. In ihren Schlussfolgerungen am 22. Dezember letzten Jahres hatten die EU-Forschungsminister dies beschlossen. «Das muss so schnell als möglich geschehen», um eine fruchtbare Zusammenarbeit der Forschungsinfrastrukturen in Europa weiterzuführen. In dem von schweizerischen und britischen Forschungsinstitutionen lancierten «Stick to Science»-Initiative publizierten Beitrag wird explizit die Schweiz erwähnt. Mehrere Kenner des Dossiers sagten jedoch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass sich die EU-Kommission gegen eine von Fall-zu-Fall-Teilnahme der Schweiz an ESFRI wehrt. Die Schweiz ist stark in die Landschaft europäischer Forschungsinfrastrukturen eingebunden. Sie ist unter anderem Sitz des Paul-Scherrer-Instituts (PSI) in Villigen, des Swiss Plasma Centers (SPC) in Lausanne, des Schweizer Zentrums für wissenschaftliches Rechnen (CSCS) in Lugano, des hochalpinen Forschungsstation Jungfraujoch sowie des Kernforschungszentrum Cern in Genf.
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Wolfspeed plant Chipfabrik in Deutschland
Der US-Chiphersteller Wolfspeed will Medienberichten zufolge im deutschen Saarland ein grosses Werk für Halbleiter aus Siliziumkarbid bauen. An der Fabrik beteilige sich auch der Autozulieferer ZF mit einem Minderheitsanteil, berichtete das «Handelsblatt». Nach Informationen der «Saarbrücker Zeitung» und des Saarländischen Rundfunks sollen bis zu 1000 Arbeitsplätze entstehen. Ein Sprecher der saarländischen Landesregierung und ein ZF-Sprecher wollten die Berichte am Wochenende nicht kommentieren. Den Berichten zufolge soll die Fabrik auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks in Ensdorf entstehen. Die Serienfertigung der vor allem in Elektrofahrzeugen genutzten Chips solle in vier Jahren beginnen. Darüber hinaus solle ein gemeinsames Forschungszentrum entstehen, an dem ZF die Mehrheit halte. Der Autozulieferer produziert bereits im Saarland.
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