ICT Aktuell 16.01.2023, 07:23 Uhr

Computerworld-Newsticker – Kalenderwoche 03/2023

Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
(Quelle: Megan Reaxin/Pixabay)
ABB verkauft Power Conversion nach Taiwan
Der Technologiekonzern ABB hat einen Käufer für seine Division Power Conversion gefunden. Die taiwanesische AcBel Polytech Inc kauft den Bereich für 505 Millionen US-Dollar. Die Transaktion soll im zweiten Halbjahr 2023 abgeschlossen werden. ABB erwartet sich laut einer Mitteilung aus dem Verkauf einen geringen nicht operativen Buchgewinn. Die Division Power Conversion, früher als Lineage Power bekannt, hatte die ABB 2018 im Rahmen der Akquisition von GE Industrial Solutions übernommen. Sie gehört jedoch nicht zum Kerngeschäft des Technologiekonzerns.
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Lenovo gibt SBTi-validierte Nachhaltigkeitsziele bekannt
Das Technologieunternehmen Lenovo hat sein von der Science Based Targets Initiative (SBTi) genehmigtes Netto-Null-Emissionen-Ziel bekanntgegeben. Damit ist das Unternehmen der erste PC- und Smartphonehersteller, dessen Netto-Null-Ziel vom der SBTi, einer Partnerschaft zwischen dem UN Global Compact, CDP und dem WWF, validiert wurde. In Zusammenarbeit mit SBTi will Lenovo laut eigenen Angaben einen wissenschaftlichen, kooperativen und verantwortungsbewussten Ansatz zur Reduzierung von Emissionen verfolgen. Lenovo sieht in der Zusammenarbeit mit der SBTi einen Weg, seine Netto-Null-Ziele zu validieren und wissenschaftlich zu messen. Damit verpflichtet sich Lenovo bis 2050 in seiner gesamten Wertschöpfungskette keine Treibhausgas-Emissionen mehr zu verursachen. Kurzfristig will Lenovo bis 2030 die Treibhaus-Emissionen aus der Nutzung seiner Produkte, aus eingekauften Waren und Dienstleistungen sowie aus dem vorgelagerten Transport und Vertrieb bereits jeweils um 25 bis 66,5 Prozent verringern.
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Cyber-Angriff auf T-Mobile
Die US-Tochter der deutschen Telekom, T-Mobile US, ist wieder zum Opfer einer Hacker-Attacke geworden. Die Kriminellen haben sich Zugriff auf Daten von gut 37 Millionen Kunden von T-Mobile verschafft, wie das Unternehmen gestern nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Cyber-attacke sei am 5. Januar festgestellt und der Angriff innerhalb eines Tages gestoppt worden. Hochsensible Kundendaten seien, so T-Mobile, nicht entwendet worden. Die Angreifer könnten aber möglicherweise an Telefonnummern, Geburtsangaben und Rechnungsadressen von Kunden gelangt sein. Die Untersuchungen liefen laut T-Mobile noch, doch das Unternehmen schliesst nicht aus, dass durch den Vorfall, der am 25. November begonnen habe, grosse Kosten entstehen könnten.
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Donnerstag, 19. Januar 2023

Trend Micro gründet 5G-Security-Tochter
Trend Micro, Anbieter von Cybersicherheitslösungen, kündigt mit CTOne eine neue Tochtergesellschaft an, die sich auf die Weiterentwicklung der 5G-Netzwerksicherheit konzentriert. Niedrige Latenzen, grosse Bandbreiten und hohe Datenraten haben viele Unternehmen dazu veranlasst, private 5G-Netzwerke einzuführen. Diese gelten in der Regel als der sicherste drahtlose Kommunikationsstandard. Allerdings seien die 5G-Umgebungen wegen der weitverbreiteten Open-Radio-Access-Struktur (O-RAN), der Verbreitung von Cloud-Netzwerken, Open-Source-Software und einer Vielzahl an IoT-Geräten jedoch immer mehr auch Cyberbedrohungen ausgesetzt, heisst es in einer Mitteilung von Trend Micro. Und hier soll CTOne für eine Verbesserung des Schutzes sorgen. Neben Ende-zu-Ende-Sicherheitslösungen für private 5G-Netze entwickelt CTOne gemäss eigenenAngaben auch O-RAN- und Edge-Computing-Sicherheitslösungen, um Unternehmen bei möglichen Cyberrisiken zu unterstützen.
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Linux-Haus Suse reduziert Verlust
Der Softwareanbieter Suse hat im vergangenen Geschäftsjahr seine Verluste eingedämmt. Unter dem Strich lag der Fehlbetrag beim Spezialisten für Linux-Betriebssysteme bei 39,5 Millionen US-Dollar, wie das Unternehmen in Luxemburg mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Suse noch rote Zahlen in Höhe von 207,6 Millionen Dollar ausgewiesen. Neben dem Wachstum des Geschäfts trugen Kostensenkungen zum geringeren Verlust des SDax-Konzerns bei.  Die vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2021/22 (Ende Oktober) bestätigte das Management um Chefin Melissa Di Donato. Der Umsatz kletterte im Gesamtjahr um 17 Prozent auf 653 Millionen Dollar, die um Sondereffekte bereinigte Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichte wie im Vorjahr 37 Prozent. In diesem Jahr will Suse wie bereits bekannt den Umsatz währungsbereinigt um 11 bis 13 Prozent steigern und die operative Marge ausweiten.
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Mittwoch, 18. Januar 2023

Microsoft will 10'000 Stellen streichen
Der Software-Riese Microsoft hat einen weiteren grossen Job-Abbau in der Tech-Branche angekündigt. Angesichts der schwierigen Marktbedingungen plant der Konzern laut eigenen Angaben, bis Ende des dritten Geschäftsquartals 2022/23 rund 10'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlassen. Das sind etwa fünf Prozent der Arbeitskräfte. Für diese und andere Massnahmen fallen im zweiten Geschäftsquartal Aufwendungen von 1,2 Mrd US-Dollar an, wie es weiter hiess. Unklar bleibt, ob die Schweiz vom Stellenabbau betroffen ist. Ein Sprecher von Microsoft Schweiz wollte «zu diesem Zeitpunkt» keinen Kommentar abgeben. Laut Angaben auf der Webseite beschäftigt Microsoft hierzulande rund 1000 Mitarbeitende.
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Check Point baut das Schweizer Channel-Team aus
Der Cybersicherheitsexperte Check Point Software Technologies baut sein Schweizer Channel-Team aus. Die Teamvergrösserung erfolgt im Angesicht einer steigenden Anzahl an Cyberattacken und eines wachsenden Marktes im Cybersecurity-Geschäft. Laut Alvaro Amato, Country Manager Schweiz bei Check Point, soll der Channel neue Märkte erschliessen, die Kunden supporten und das Geschäft weiter ausbauen. Geleitet wird das restrukturierte Channel-Team von Giuseppe Gallo, der letztes Jahr als Sales Manager Channel und Mitglied der Geschäftsleitung zu Check Point Schweiz kam. Er löst den jetzigen Channel-Verantwortlichen Lukas Fischer ab und berichtet direkt an Country Manager Amato. Verstärkt wird Gallo durch Milos Djokic, der in der Funktion eines Distribution Managers tätig sein wird, Thibault Marin, der im neuen Team als Channel Account Manager für die gesamte Westschweiz zuständig ist und Matthias Straubhaar, der sich als Channel Account Manager um Managed Service Providers und Managed Security Service Providers kümmern wird. Der bereits seit 2018 bei Check Point arbeitende Channel Account Manager Ernad Sabotic macht das Team komplett und ist für die Betreuung und Weiterentwicklung der strategischen Check Point Partner zuständig.
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Comparis nimmt nach Kritik Produktportfolio unter die Lupe
Der Vergleichsdienst Comparis reagiert auf die jüngste Kritik und nimmt das eigene Produktportfolio unter die Lupe. Es soll auf das «Kundenversprechen der Neutralitätsgarantie» durchleuchtet werden. Anfang Januar hatte der «Tages-Anzeiger» aufgedeckt, dass Comparis bei Kombi-Angeboten für Internet, Festnetz und Handy seinerzeit nur Partner-Unternehmen für die Preisvergleiche berücksichtigte. Das wurde inzwischen rückgängig gemacht, erklärte Comparis in einem Communiqué. Der Vergleichsdienst hält in seiner auf der Website publizierten «Neutralitätsgarantie» fest, dass Angebote und Produkte «unabhängig von einer Zusammenarbeit in die Vergleiche aufgenommen» würden. «Das Comparis-Markenversprechen wurde nicht konsequent eingehalten. Das darf nicht sein», liess sich Comparis-Gründer Richard Eisler in der Mitteilung zitieren. Er habe daher den Konzernchef mit einer systematischen Überprüfung aller 25 Produkte mit rund 500 abgebildeten Unternehmen beauftragt. Ob die Transparenz des Kundenversprechens gewährleistet ist – oder wo Anpassungen nötig sind - wird nun eine externe Prüfung zeigen. Deren Ergebnisse sollen laut der Mitteilung bis Anfang Februar vorliegen.
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Informatiker im Wallis wegen Drohung gegen Beamte festgenommen
Die Walliser Staatsanwaltschaft hat einen Informatiker festnehmen lassen, der eine Software zur Verwaltung von Daten für mehrere Stadtpolizeien sowie die kantonale Feuerwehr entwickelt hatte. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Drohung gegen Behörden und Beamte sowie versuchte Erpressung vor. Laut einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft wurde gegen den Mann, der eine IT-Firma leitet, mehrere Anzeigen eingereicht. Nach ersten Ermittlungen wurde dann Ende letzten Jahres eine Untersuchung wegen Ehrverletzung, Gewalt oder Drohung gegen Behörden und Beamte, versuchter Nötigung und versuchter Erpressung eingeleitet. Der Beschuldigte ist in Untersuchungshaft. Ein psychiatrisches Gutachten zur Feststellung einer möglichen Gefährlichkeit wurde in Auftrag gegeben. Weitere Ermittlungen sind im Gange. Für den Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.
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Dienstag, 17. Januar 2023

Green nimmt erstes Rechenzentrum in Dielsdorf in Betrieb.
Im zürcherischen Dielsdorf baut Green auf einer Fläche von über 46’000 Quadratmetern seinen Metro-Campus Zürich. Dieser wird dereinst aus drei Rechenzentren (M, N und O) für Cloud-Provider und Unternehmen bestehen sowie aus einem Business Park mit mehreren Bürogebäuden. Nun hat das erste Datacenter, das im Dezember 2022 von Grosskunden bezogen wurde, heute offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Die Rechenzentrums-Fläche von 5'600 m2 bietet Platz für rund 80'000 Server und erlaubt High-Density-Computing, welches insbesondere von Public-Cloud-Anbietern (Hyperscalern) nachgefragt wird. Derweil stehen die weiteren Etappen des Ausbaus bereits fest. Gemäss Green sind bereits die Tiefbauarbeiten für das Bürogebäude Süd gestartet worden. Ein Teil der rund 3000 Quadratmeter an Büro-Fläche wird künftig von Green genutzt werden, um den Betrieb der Rechenzentren vor Ort sicherzustellen. Im nächsten Schritt ist der Bau von Datacenter «N» und «O» geplant. Der Baustart erfolgt aufgrund der Nachfrage bereits 2023. «Wir investieren konsequent in Innovation und wachsen kundenorientiert und nachhaltig», erklärt dazu Roger Süess, CEO von Green.
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Valora harmonisiert und modernisiert SAP-Systemlandschaft 
Das auf Gross- und Einzelhandel spezialisierte Zuger SAP-Beratungshaus Retailsolutions hat beim Schweizer Handelsunternehmen Valora ein Projekt zur Harmonisierung der heterogenen Systemlandschaft durchgeführt. Diese ist über die Jahre in den rund 2700 Filialen in ganz Europa aus verschiedenen SAP- und mehreren ERP- und Kassensystemen entstanden. Valora nutzte für die Zusammenführung der Stammdaten aus mehreren ERP-Systemen in Bezug auf Kassenprozesse ursprünglich das Tool «SAP POS Data Management» sowie Eigenentwicklungen, um die fehlenden Funktionalitäten zu gewährleisten. Weil dies zu hohen Betriebskosten führte und das System aus der Wartung lief, sollten die Eigenentwicklungen in den SAP-Standard des Nachfolgers SAP POSDTA (Data Transfer & Audit) überführt werden.
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EBL und Sunrise schliessen Übernahme der Telekom Sparte der EBL ab
Sunrise hat rückwirkend zum 1. Januar 2023 das Telekom-Geschäft ihrer Partnerin EBL (Genossenschaft Elektra Baselland) übernommen. Die Übernahme sei das Resultat einer langjährigen, beständigen und erfolgreichen Zusammenarbeit, heisst es in einer Mitteilung. Die insgesamt rund 60'000 angeschlossenen Telekom-Kundinnen und -Kunden in den Regionen Liestal, Laufen, der Westschweiz, in der Region Bern sowie im Emmental und im Entlebuch haben gemäss Anbieterin auch in Zukunft Zugang zu den Produkten von Sunrise. Hierzu gehören auch die Dienste von UPC und Yallo. Für die Kundinnen und Kunden werde sich durch die Übernahme nichts ändern, wird zudem in dem Communiqué versprochen.
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Montag, 16. Januar 2023

Temenos-CEO Max Chuard tritt zurück
Beim Bankensoftwarehersteller Temenos kommt es zu einem abrupten Abgang an der Spitze des Managements. CEO Max Chuard tritt zurück. Gleichzeitig kommunizierte das Unternehmen angesichts des schwierigen Umfelds eine weitere Gewinnwarnung. Chuard habe sich entschieden, das Unternehmen zu verlassen, teilte die Gesellschaft mit. Eine Nachfolgesuche sei eingeleitet, bis spätestens Ende 2023 soll der Posten neu besetzt werden. Interimistisch übernimmt Verwaltungsratspräsident Andreas Andreades die CEO-Aufgaben. Gleichzeitig werde Andreades an der nächsten Generalversammlung aus dem Verwaltungsrat ausscheiden. Sein Vize Thibault de Tersant soll neuer VRP werden. Im vierten Quartal 2022 ist derweil der Umsatz um 4 Prozent auf 277,9 Millionen US-Dollar zurückgegangen. Der EBIT brach um 27 Prozent auf 93,9 Millionen ein. Das Reinergebnis sowie eine Prognose für 2023 will Temenos am 20. Februar kommunizieren. Die Banken blieben in ihren Entscheidungen zurückhaltend, hiess es.
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Wisekey mit zweistelligem Wachstum
Erfolgreiches Jahr für den Westschweizer Cybersecurity- und IoT-Spezialisten Wisekey. Das Genfer Unternehmen konnte den Umsatz 2022 um 15 Prozent auf 25,6 Millionen Dollar steigern. Hauptgrund für das gute Geschäftsjahr sei das Geschäft mit Halbleitern für das Internet der Dinge (IoT), das 2022 einen Erlös in Höhe von 23,2 Millionen Dollar einbrachte, berichtete das Unternehmen. Zudem sei ein Rückstand bei den Bestellungen im Wert von 36 Millionen Dollar zu verzeichnen, fügt Carlos Moreira, CEO und Gründer von Wisekey, an. Dank diesem und der Tatsache, dass sich die Lieferketten-Situation normalisiert habe, rechne Wisekey auch 2023 mit einem guten Jahr, meint Moreira weiter.
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