Swisscom will Nummer zwei in Italien werden

Vodafone spricht von "bester Kombination"

Vodafone will das Italien-Geschäft schon seit einer Weile verkaufen. Man unterstütze "die Konsolidierung des Marktes in Ländern, in denen das Unternehmen keine angemessenen Renditen auf das investierte Kapital erzielt", hiess es in einer Mitteilung von Vodafone vom Dezember. Dies gilt laut dem Konzern auch für Italien, weshalb das dortige Geschäft verkauft oder fusioniert werden soll. Zuletzt war die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmen mit dem französischen Konkurrenten Iliad in Italien aber wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen gescheitert.
Der britische Mutterkonzern von Vodafone Italia hat sich nun erneut zu Wort gemeldet und auch seinerseits die Gespräche mit der Swisscom bestätigt. Man sei der Ansicht, dass "diese potenzielle Transaktion die beste Kombination aus Wertschöpfung, im Voraus erzielten Barerlösen und Transaktionssicherheit" darstelle, heisst es in der Mitteilung.

Keine Begeisterung an der Börse

An der Börse löste die Ankündigung vorerst keine Begeisterungsstürme aus. Die Aktien von Swisscom verloren knapp eine Stunde nach Handelsbeginn -0,4 Prozent auf 508,20 Franken, während der Gesamtmarkt ein Plus von 0,5 Prozent aufwies.
Durch den Zusammenschluss mit Vodafone Italien ergebe sich zwar ein erhebliches Kostensynergiepotenzial und er dürfte mittelfristig eine Marktbereinigung unterstützen, heisst es in einem Kommentar der Bank Vontobel. Dass der Kauf einen positiven Einfluss auf die Dividendenpolitik von Swisscom habe, sei jedoch "angesichts der Schuldenlast und der Integrationsbemühungen" kurzfristig unwahrscheinlich.



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