Frequenzen sind vergeben 08.02.2019, 09:04 Uhr

Swisscom schlägt bei 5G-Auktion zu

Die neuen 5G-Mobilfunkfrequenzen sind vergeben. Swisscom hat bei der Auktion zugeschlagen und sich am meisten Frequenzblöcke gesichert.
(Quelle: Swisscom)
Swisscom, Sunrise und Salt haben neue Mobilfunkfrequenzen für insgesamt 380 Millionen Franken ersteigert. Die meisten Frequenzblöcke schnappte sich die Swisscom. Mit den ersteigerten Frequenzen können die Telekomanbieter nun die Einführung der zukunftsträchtigen 5G-Technologie in Angriff nehmen. 5G soll vielen neuen Anwendungen den Weg bahnen, etwa dem Internet der Dinge, medizinischen Anwendungen, Virtual- und Augmented Reality oder selbstfahrenden Fahrzeugen.

Einnahmen für Bundeskasse

Die in der Schweiz nun bezahlten 380 Millionen Franken für die Frequenzen fliessen in die Bundeskasse. Das Bieterrennen um die Frequenzen hatte bei 220 Millionen für alle Frequenzen begonnen. Fünf Frequenzblöcke à 5 Megahertz blieben jedoch ungenutzt. Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) will diese zu einem späteren Zeitpunkt erneut ausschreiben.
Die Schweiz gehöre in Europa zu den ersten Ländern, welche die 5G-Frequenzen den Netzbetreibern bereits zur Verfügung habe stellen können, teilten die ComCom und das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) am Freitag mit. In Deutschland dagegen könnte eine Klage des Netzbetreibers Telefónica eine geplante Auktion stoppen. Ihre Auktionen bereits durchgeführt haben etwa Italien mit Einnahmen von 6,55 Milliarden Euro und Grossbritannien mit Erlösen von 1,4 Milliarden Pfund.
Bei der letzten Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen im Jahr 2012 hatte der Bund fast eine Milliarde Franken eingenommen. Damals ging es um die Neuausschreibung der bisherigen sowie zusätzlicher Frequenzen.

Swisscom sichert sich am meisten

Die Swisscom bezahlt nun 195,6 Millionen Franken für die von ihr ergatterten Frequenzen. Sunrise wendet 89,2 Millionen Franken auf und Salt 94,5 Millionen. Auch die britische Netzwerkfirma Dense Air hatte mitgeboten, erwarb jedoch letztlich keine Frequenzen. Die Firma hatte sich zuvor in Neuseeland und Australien als Überraschungsbieter entsprechende Frequenzen gesichert. Dort will sich Dense Air als Dienstleister für 5G-Netzwerkbetreiber positionieren.
Bei den begehrten Frequenzen von 700 Megahertz (MHz)und 3,5 bis 3,8 Gigahertz konnte sich die Swisscom die grössten Frequenzbänder sichern: Bei 700 MHz erhält sie 30 MHz, während Salt und Sunrise 20 beziehungsweise 10 MHz ersteigerten. Zusätzlich holte sich Salt sogenannte Supplementary-Downlink-Frequenzen (SDL) in diesem Bereich von 10 MHz. Diese können für erhöhte Kapazitäten beim Herunterladen von Daten eingesetzt werden.
Bei 3,5 Gigahertz ergatterte die Swisscom 120 MHz, Sunrise erhielt 100 MHz, Salt 80 MHz. Die 700 MHz-Frequenzen sind so begehrt, weil sie eine grosse Reichweite haben. Mit relativ wenigen Antennen lässt sich eine grosse Fläche abdecken. Die 3,5 bis 3,8 GHz-Frequenzen bieten dagegen viel höhere Geschwindigkeiten. Zudem können wesentlich mehr Handys eine Antenne gleichzeitig nutzen.
Bei den 1400 MHz-Frequenzen schnappt sich Swisscom ebenfalls das Gros der Blöcke. Auf gar kein Interesse stiessen die 2600 MHz-Frequenzen.



Das könnte Sie auch interessieren