Swisscom legt der Konkurrenz neue Glasfaserangebote vor

Swisscom weist Weko-Vorwürfe zurück

Die Swisscom wies am Donnerstag die Weko-Vorwürfe einer Wettbewerbsbehinderung erneut zurück. Die Swisscom biete jedem Mitbewerber einen diskriminierungsfreien Netzzugang, schrieb der Konzern anlässlich der Bekanntgabe der Glasfaserpartnerschaft mit Salt. Damit hätten auch Anbieter ohne eigenes Netz Zugang zur maximal verfügbaren Bandbreite.
Sollten neben Salt weitere Konkurrenten den Zugang zum Strassenschacht verlangen, werde man zusätzliche Glasfaserleitungen von der Telefonzentrale her legen, erklärte Swisscom-Netzchef Christoph Aeschlimann.
Die Swisscom bestritt, die neue Partnerschaft mit Salt aus taktischen Gründen im Hinblick auf die Weko-Untersuchung abgeschlossen zu haben: «Die Vereinbarung mit Salt beruht auf kommerziellen Interessen der beiden Parteien», sagte eine Konzernsprecherin. Und: Die Gespräche mit Salt hätten im Schlussquartal 2020 bereits vor der Weko-Untersuchung begonnen.

Weko: Wahrscheinlich Einfluss auf Untersuchung

Bei der Weko hiess es, die neuen Swisscom-Angebote hätten wahrscheinlich schon einen Einfluss auf die Untersuchung. «Wir können das aber noch nicht abschliessend sagen», äusserte sich Weko-Direktor Patrik Ducrey im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Die Weko werde die neuen Swisscom-Angebote jetzt analysieren.
Auch die vorsorglichen Massnahmen seien Gegenstand der Analyse, die demnächst stattfinden werde, sagte Ducrey: «Ich kann nicht sagen, bis wann wir zu einem Ergebnis kommen.» Informieren werde die Weko erst nach Abschluss der Untersuchung. Deren Dauer sei noch schwierig vorherzusagen. Diese könne in drei Monaten erledigt sein, aber auch erst in einem Jahr.
Vom Bundesverwaltungsgericht, wo die Swisscom Rekurs gegen die vorsorglichen Massnahmen eingelegt hatte, habe die Weko noch nichts gehört. «Das Verfahren ist weiterhin hängig», sagte Ducrey.



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