5G 02.05.2018, 14:44 Uhr

Auch Swisscom fordert Änderungen der Regeln für Mobilfunkauktion

Nach Sunrise wehrt sich nun auch Swisscom gegen die Art und Weise der geplanten Versteigerung der 5G-Frequenzen.
Noch vor der 5G-Auktion wird um die Zuteilung der MHz-Bänder gestritten
(Quelle: Swisscom)
Die Kritik an der anstehenden Auktion der Mobilfunkfrequenzen wird lauter: Nach Sunrise fordert auch Swisscom eine Änderung der Ausgestaltung. Sie will mehr Frequenzen kaufen dürfen, als dies die bisherigen Regeln zulassen, und begründet dies mit ihrer Marktmacht.
Die Bietbeschränkungen seien viel zu eng gesteckt, kritisierte der Branchenprimus am Mittwoch anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen. Die Swisscom habe heute mit 39 Megahertz (MHz) pro Million Kunden mit Abstand am wenigsten Frequenzen pro Kunde.
Die Konkurrenten Sunrise und Salt verfügten mit 54 MHz bzw. 85 MHz pro Million Kunden über rund 40 Prozent respektive 100 Prozent mehr Frequenzen pro Kunde als die Swisscom. Denn der «blaue Riese» ist mit 6,632 Millionen Mobilfunkkunden massiv grösser als Sunrise (2,35 Millionen) und Salt (1,906 Millionen).  Mit den jetzigen Regeln für die anstehende Frequenzauktion sei schon von vornherein festgelegt, dass die Swisscom-Konkurrenten nach der Versteigerung mindestens die Hälfte mehr Frequenzen pro Kunde hätten als die Marktführerin, kritisiert der «blaue Riese»: «Eine Überarbeitung der Ausschreibungsunterlagen müsse deshalb sicherstellen, dass die Swisscom zumindest die Möglichkeit erhält, pro Kunde gleich viele 5G-Frequenzen zu erwerben wie ihre Mitbewerber.»
Wie hoch die Maximalgrenze dann sein solle, die die Swisscom kaufen dürfe, darüber schwieg sich der Konzern aus: «Wir möchten keine konkrete Zahl nennen. Wichtig ist, dass Swisscom zumindest die Möglichkeit hat, Frequenzen entsprechend dem Marktanteil zu erwerben», erklärte Swisscom-Sprecher Armin Schädeli auf Anfrage.
Die Swisscom wolle gleich lange Spiesse. Gemäss eigenen Angaben hatte die Swisscom Ende letzten Jahres 60 Prozent Marktanteil im Mobilfunk, während Sunrise auf 22 Prozent und Salt auf 17 Prozent kamen. Neuere Vergleichszahlen liegen noch nicht vor.



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