Nomoko bildet Städte millimetergenau in 3D ab

Diverse Anwendungsgebiete

Die Plattform kann gemäss Kufus in vielen Bereichen eingesetzt werden. Genauere digitale Karten, welche die Präzision von GPS-Systemen verbessern, sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Mit dem hochpräzisen Abbild können KI-Frameworks selbstfahrender Fahrzeuge virtuell trainiert werden, bevor die Autos in den realen Strassenverkehr geschickt werden. Architekten können die Plattform nutzen, um ihre CAD-Zeichnungen in die realitätsgetreue Um­gebung einzufügen. Game-Entwickler können die Modelle verwenden, um ihre Apps näher an die Realität zu bringen.
Über Nomokos 3D-Modelle lassen sich verschiedenste Datensätze legen
Quelle: Nomoko
Auch Städteplaner könnten sich die Technik zunutze machen. Weil Nomokos Karten mit Daten angereichert sind, können Planer beispielsweise nach Dächern suchen, auf denen sich die Installation einer Solaranlage eignet. Limiten sind offenbar kaum gesetzt. Zahlreiche Firmen zeigten bereits Interesse daran. Co-Gründer Kufus bestätigt, dass es auch mit Konzernen wie Google oder Tesla bereits erste Kontakte gab. «Interesse für eine Zusammenarbeit ist bestimmt von beiden Seiten da, nun müssen wir uns Gedanken machen, wie eine solche genau aussehen könnte.»

Ohne Team geht es nicht

Bei der Suche nach Geldgebern nahm sich das Start-up Zeit und wählte diese sorgfältig. In zwei Finanzierungsrunden brachten «Family, Friends and Fools» sowie professionelle Investoren laut Kufus insgesamt 4,7 Millionen Franken im Jungunternehmen ein. Auf einen breiteren Kreis an Beteiligten verzichteten die Gründer aus strategischen Gründen. Mit 4,7 Millionen Franken habe das Start-up von seinen Investoren einen zumindest für Schweizer Verhältnisse relativ grossen Betrag erhalten, gibt Kufus zu. «Das gab uns aber die Möglichkeit, Gas zu geben und viel grössere Wachstumsschritte zu machen. Sonst stünden wir heute bestimmt nicht an dem Punkt, wo wir jetzt sind.»
25 Mitarbeitende sind aktuell beim Start-up beschäftigt, jeden Monat stellt das Unternehmen laut Kufus jemand Neues ein. Die drei Gründer rekrutierten Studien­abgänger namhafter Universitäten im In- und Ausland, aber auch Spezialisten der grössten amerikanischen Tech- Firmen. Sie hätten viel Zeit darin investiert, die richtigen Leute zu finden – doch es habe sich gelohnt. «Am Ende ist es immer ein Team-Effort, den man nur zusammen schafft», sagt Kufus. Gemeinsam mit dem Nomoko-Team wolle er nun neue Anwendungsbereiche erschliessen und die Möglichkeiten ausloten, welche die Technologie bietet. Denn für viele Zukunftsinnovationen sieht er die Nomoko-Technologie als potenzielle Basis. «Unsere Vision ist, dass wir die totale Kreativität ermöglichen und schlussendlich einen digitalen Zwilling der ganzen Welt erschaffen – und irgendwann machen wir dann noch den Mond und den Mars», sagt der Mitgründer des Start-ups grinsend.
Zur Firma
Nomoko
wurde 2015 vom Schweizer Nilson Kufus und seinen beiden luxemburgischen Kollegen Vincent Pedrini und Kevin Mersch gegründet. An seinen drei Standorten in Zürich, Luxemburg und San Francisco beschäftigt das Jungunternehmen aktuell 25 Mitarbeitende. 2016 und 2017 schaffte es Nomoko auf die Liste der 100 besten Schweizer Start-ups – vor zwei Jahren erreichte die Firma Platz 40, 2017 rückte sie auf den 25. Rang vor. 2016 wurde die Geschäftsidee zudem mit dem Pionierpreis des Technoparks Zürich und der Zürcher Kantonalbank ausgezeichnet.



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