02.02.2011, 09:50 Uhr

Insourcing bei Netstream

Der Dübendorfer Telekommunikationsanbieter Netstream baut ein eigenes Rechenzentrum, das im April 2011 in Betrieb gehen soll.
Mit eigenem Rechenzentrum blickt Netstream in die Zukunft
Der Dienstleister wird somit seine Server in Zukunft nicht mehr bei einem externen Rechenzentrum outsourcen. Mit dem Umzug der IT-Infrastruktur in ein eigenes Rechenzentrum – wie bereits der Hauptsitz am Standort Dübendorf gelegen – reagiert Netstream auf die bestehenden Engpässe in der Stromversorgung bei den kommerziellen Schweizer Infrastruktur-Anbieter. CEO Alexis Caceda begründet die Entscheidung: «Obwohl in der Schweiz immer mehr Rechenzentrumsflächen entstehen, konnte keiner der Anbieter unsere spezifischen Bedürfnisse erfüllen. Mit dem Bau eines eigenen Datacenters realisieren wir dank dem Einsatz modernster Technologien ein High-Density-System für unsere Racks und richten die Skalierung und den Betrieb genau auf die Anforderungen unserer Server aus. Damit steigern wir unsere Kapazitäten um rund das Vierfache.» Für die gewünschten hohen Leistungswerte der Hardware und die besonderen Anforderungen an die Energieeffizienz sei die Auswahl des Partners für die Stromversorgungs- und Kühlungslösungen zentral gewesen, heisst es. Die beste Lösung für die geplanten IT-Anwendungen bietet laut Netstream das HACS-Konzept (Hot Aisle Containment System) von APC by Schneider Electric. Damit lässt sich die entstehende Wärme effizient abführen, denn bei diesem sogenannten Warmgang-Modell stünden die IT-Schränke mit den Rückseiten gegenüberliegend in zwei Reihen. Die Server werden von aussen nach innen mit Luft durchströmt, die Abwärme sammelt sich zwischen den beiden Schrankreihen und bildet den Warmgang. Das HACS schottet den Warmgang mittels Türen und Dachelementen luftdicht ab. InRow Reihenkühlungselemente entziehen dabei die erwärmte Luft, kühlen sie über einen geschlossenen Wasserkreislauf auf Raumtemperatur ab und leiten sie nach aussen. Damit lassen sich die Packungsdichten der IT-Systeme und die Energieeffizienz des Rechenzentrums zu verhältnismässig geringen Investitions- und Betriebskosten erhöhen.

Beste Verfügbarkeit für eigene Services

Laut Caceda erfüllt das 1,5 Millionen Franken teure neue Datacenter mit seiner Nutzungsfläche von knapp 500 Quadratmetern die Sicherheitsstandards und garantiert Netstream-Kunden höchste Verfügbarkeit für alle Services.«Mit unserem Rechenzentrum erreichen wir eine Verfügbarkeit wie man sie von Tier 3 Rechenzentren gewohnt ist und das bei einem projektierten PUE Level von 1.23», erklärt er. Der PUE (Power Usage Effectiveness) ist ein Index, den das Konsortium «Green Grid» definiert hat. Der Wert bezeichnet das Verhältnis zwischen dem Stromverbrauch der eigentlichen Rechner und dem Aufwand für Zusatzsysteme, mehrheitlich für die Kühlung. Ein Wert von 1,0 wäre ein perfekter PUE und bedeutet, dass der ganze Stromverbrauch in die Rechenleistung gesteckt wird. Klassische RZ weisen oftmals noch einen PUE von 2,0 auf. Zukünftig werden alle Server für Services wie Nello.tv, NetVoIP oder Hosted-Exchange-Lösungen im neuen Rechenzentrum betrieben. Die Infrastruktur ist optimal auf die Bedürfnisse von Netstream ausgerichtet und soll nicht für die kommerzielle Nutzung ausgebaut werden. «Unser Fokus liegt weiterhin auf der Entwicklung innovativer Hosted-Produkte», bestätigt Caceda. «Wir sind keine Immobilienverkäufer und deshalb möchten wir keine Datacenter-Fläche an Dritte verkaufen», fügt er an.



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