18.08.2009, 15:18 Uhr

swissgrid setzt bei Abrechnung auf Know-how von VISOS

Mit Unterstützung der VISOS AG hat die swissgrid ihre Abrechnungsvorgänge erfolgreich zu einem zentralen Prozess ausgebaut. Im Fokus standen dabei zunächst die Netznutzung und das Bilanzgruppenmanagement gemäß des Strom/VG und der Strom/VV sowie die Abrechnungen für die gegenüber swissgrid erbrachten Systemdienstleistungen. Abgewickelt werden die Prozesse über das Energielogistiksystem Generis.
Mit Unterstützung der VISOS AG hat die swissgrid ihre Abrechnungsvorgänge gegenüber den Anschlussnehmern und anderen Marktakteuren erfolgreich zu einem zentralen Prozess ausgebaut. Im Fokus standen dabei zunächst die Netznutzung und das Bilanzgruppenmanagement gemäß des Strom/VG und der Strom/VV sowie die Abrechnungen für die gegenüber swissgrid erbrachten Systemdienstleistungen. Seit die swissgrid zum 1. Januar 2009 die Verantwortung für die Regelzone Schweiz übernommen hat, werden diese Prozesse über das Energielogistiksystem Generis abgewickelt, das in Deutschland unter dem Namen CS.EL als Teil des Branchenpakets Schleupen.CS vermarktet wird. Die Entscheidung zugunsten der Lösung des finnischen Herstellers Process Vision und der Schleupen-Tochter VISOS AG fiel nicht zuletzt wegen der Flexibilität und der Integrationsfähigkeit des Systems. „Generis bot uns nicht nur die Möglichkeit, das System durch Parametrierung und ohne Programmierung an die schweizerischen Besonderheiten anzupassen. Es verfügt auch über eine breite Palette an Standardschnittstellen, sowohl zum vorgelagerten EDM-System als auch zu unserer ERP-Lösung Microsoft Dynamics AX, in der die eigentliche Rechnungsstellung erfolgt“, so beschreibt Harald Feger, Abteilungsleiter Abrechnung bei der swissgrid, die Vorzüge von Generis.

Das System musste in sehr kurzer Zeit eingeführt werden. Zudem erfolgten nach dem Start der Implementierung im Oktober 2008 weitere gesetzliche Anpassungen, die sich ebenfalls auf die Abrechnungsmodalitäten auswirkten. „Angesichts der Komplexität der Aufgabenstellung und der kurzen Zeit, die für die Umsetzung zur Verfügung stand, haben wir eindeutig auf das richtige Pferd gesetzt und nun ein Werkzeug, mit dem wir auch für künftige Veränderungen in den Abrechnungsprozessen gewappnet sind“, so das Fazit von Harald Feger.

Der Gesamtprozess läuft über unterschiedliche Systeme, die reibungslos miteinander funktionieren müssen. So empfängt die swissgrid täglich die regelzoneninternen Fahrpläne aus der Schweiz ebenso wie die regelzonenübergreifenden Fahrpläne, die an Generis übergeben und mit den Bilanzgruppen und Übertragungsnetzbetreibern abgeglichen werden. Zudem liefern die circa 750 Netzbetreiber der Schweiz die Messdaten pro Bilanzgruppe in ihren Netzen im Viertelstundenraster. Die Verteilnetzbetreiber senden außerdem monatlich die Informationen über die in ihren eigenen und den nachgelagerten Netzen abgesetzten Energien. Diese bilden die Basis für die Abrechnung der entsprechenden Netznutzungsentgelte. Darüber hinaus fließen zahlreiche weitere Daten aus unterschiedlichen Systemen in Generis ein. Die Ausgleichsenergiepreise werden mit aufwendigen Mechanismen berechnet und je nachdem, ob die Bilanzgruppe short/long und destabilisierend/stabilisierend für die Regelzone war, pro Viertelstunde entsprechend verwendet. Diese Viertelstundenwerte werden vor der Weitergabe an das ERP im Generis auf Monatssummen verdichtet und die daraus gebildete finanzielle Abrechnung findet dann am Ende im ERP-System statt. Insgesamt werden monatlich rund 6.000 Verrechnungspositionen mit etwa 1.000 Geschäftspartnern abgerechnet – vom Kleinstbetrag unter zehn Franken bis hin zu Positionen mit Millionen-Beträgen.

„Es war ein extrem knapper Zeitraum für die Einführung und nur durch den intensiven Einsatz aller Beteiligten konnte der Starttermin zum 1. Februar 2009 gehalten werden“, erzählt Harald Feger. „Wir sind derzeit dabei, viele Abläufe weiter zu automatisieren und damit die Prozesse zu optimieren. Daneben werden auch bislang wegen des Termindrucks zurückgestellte Funktionalitäten umgesetzt, wie etwa die Integration der Abrechnung der Auktionen zur Grenzkapazitätsvergabe“.


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