04.02.2009, 14:05 Uhr
Westeuropäischer PC-Markt wächst trotz Finanzkrise
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat der westeuropäische PC-Markt im vierten Quartal 2008 um über zwölf Prozent zugelegt. Dies hat eine Zählung der Marktforscher von Gartner ergeben.

Ohne Netbooks (hier Asus Eee PC) wäre der PC-Markt in Westeuropa geschrumpft.
Gemäss Gartner wurden im Schlussquartal 2008 20,1 Millionen PCs in Westeuropa verkauft. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Wachstum von 12,1 Prozent. Für das Gesamtjahr 2008 fällt das Plus mit 12,7 Prozent respektive 66 Millionen abgesetzten PCs noch deutlicher aus als 2007. "Erstaunlicherweise war im vierten Quartal Westeuropa die stärkste Region innerhalb von EMEA (Europa, Nahost und Afrika), da sowohl Zentral- und Osteuropa als auch der Nahe Osten und Afrika heftiger von der sich verschlechternden Wirtschaftslage betroffen waren", erklärt der Gartner-Experte Ranjit Atwal.
Günstige Netbooks als Wachstumsmotor
Mini-Notebooks hätten mit fast 2,5 Millionen Einheiten erneut das Wachstum für das vierte Quartal getrieben. Damit hätte auch der Telco-Kanal für die PC-Hersteller als Weg in den Markt an Bedeutung gewonnen. Trotz des oberflächlichen Wachstums sei der Trend für den PC-Markt aber negativ, warnt Atwal. Das professionelle Segment sei im vierten Quartal 2008 um fünf Prozent rückläufig gewesen. Ohne Netbooks wäre der Markt insgesamt ebenfalls geschrumpft. "Das verheisst nichts Gutes für 2009, da wir erwarten, dass sich die gesamtwirtschaftliche Situation noch verschlechtert", sagt der Analyst.
Bei den Herstellern konnten vor allem diejenigen punkten, die im Consumer-Segment aktiv sind, geführt von den drei grössten regionalen Märkten Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Die grössten Wachstumsraten erzielten Netbook-Pionier Asus ("Eee PC", plus 190,4 Prozent!) und Toshiba, die sowohl mit ihren Mainstream-Notebooks als auch Mini-Notebooks zulegten.
Ingesamt war der Markt von einem anhaltend scharfen Preiskampf gekennzeichnet. So ging der durchschnittliche Gerätepreis im Jahresvergleich um 15 Prozent zurück. "Die Anbieter müssen das Risiko im PC-Markt managen, indem sie ihre Stückzahlen mit Erlösen und Margen ausbalancieren und gleichzeitig verstehen, dass es auch 2009 sehr wohl noch einen signifikanten PC-Markt mit guten Chancen für die am besten vorbereiteten Hersteller geben wird", bilanziert Analyst Atwal.