Samsung-B2B-Chef
06.02.2014, 14:40 Uhr
«wollen Nummer 1 werden»
Computerworld traf Samsungs neuen Business-Verantwortlichen für die Schweiz, Daniel Périsset. Er stand Rede und Antwort bezüglich eines aktuellen Projekts im Zürcher Hallenstadion sowie Samsungs neuen Anspruch als B2B-Lösungsanbieter.
Computerworld traf Samsungs neuen Business-Verantwortlichen für die Schweiz, Daniel Périsset, zum Exklusiv-Interview
Computerworld traf am Rande der B2B-Display-Messe ISE 2014 (Integration System Exhibition, 4.2 bis 6.2.2014 in Amsterdam) Samsungs neuen Business-Verantwortlichen Daniel Périsset. Der neue B2B-Chef der Schweiz stand Rede und Antwort bezüglich der neu lancierten LFD-Displays (Large Format Displays) sowie Samsungs neuen Anspruch als B2B-Lösungsanbieter. Als eines der aktuell durchgeführten LFD-Projekte nannte Périsset zudem das Zürcher Hallenstation.
Computerworld: Wie fühlen Sie sich als neuer Chef der B2B-Abteilung.
Daniel Périsset: (Lacht). Gut, danke.
Sie sind jetzt erst einen guten Monat im Amt? Wie fällt Ihr erstes, kurzes Resümee aus?
Bisher? Absolut positiv. Wir (Samsung) sind mittlerweile in der Schweiz auf rund 180 Mitarbeiter angewachsen, die engagiert und mit viel Spirit arbeiten. Ich bin zwar erst seit dem 1. Januar (2014, Anmerkung der Redaktion) auf dieser Position tätig, die Arbeit ist aber extrem spannend.
Das heisst?
Wir arbeiten in drei Abteilungen: Das ist die Printing- und Displaysolution mit Fokus auf Leadgeneration bei Endkunden und Betreuung der spezialisierten Reseller sowie einer neugeschaffenen Channel-Organisation, welche sich um unsere Distributoren sowie dem Crossselling über alle unsere Produktlösungen bei Systemintegratoren sowie Corporate Reseller kümmern. Das gilt für beides, den B2B- wie auch B2C-Sektor.
Aber während man bei einem Ihrer Consumer-Produkte unverzüglich das bekommt, was man kauft, verhält es sich doch bei einer Komplettlösung, in der Soft-, Hardware und Services ineinander verzahnt sind, um einiges komplexer.
Bei der Durchführung schon, im Ergebnis aber nicht. Unsere Strategien sind immer lösungsorientiert. Eine Firma kauft doch unsere Lösung nur, wenn sie vom Value überzeugt ist. Angefangen vom neuen Smartphone bis hin zur Printing-Solution.
Bitte ein konkretes Beispiel.
Wir haben für das Zürcher Hallenstadion rund 200 Large Format Displays mit unserem Partner, dem Regensdorfer Event-Spezialisten Habegger AG installiert. Die bestehende Koaxial-Verkabelung gegen eine IP-Steuerung ersetzt, womit jetzt jedes der 200 Displays separat angesteuert werden kann. Die Vorbereitungsphase für die Umsetzung dieses Projekts hat 6 Monate gedauert. Der Umbau selbst wurde innert 1 Woche bewerkstelligt. Zum Einsatz kam das System bereits für Eishockey-Matches der ZSC-Lions. Unterm Strich bieten sich dem Betreiber dadurch viele neue Möglichkeiten, unter anderem auch gezielt Werbung einzuspeisen. Ebenfalls hat das Hallenstadion nun auch unsere A3-Printlösungen über unseren Partner Rumox im Einsatz.
Das heisst Sie partnern beim Umsetzen Ihrer Projekte?
Alles was die Verrechnung unserer Projekte und Produkte betrifft, wird zu 100 Prozent indirekt von Samsung abgewickelt. Alles wird immer über unsere Partner oder Provider vertrieben.
Und wenn ein möglicher Kunde doch direkt auf Sie zu geht?
Dafür haben wir unser Sales-Force-Team. Aber auch hier haben wir keinerlei Bestrebungen, ein Projekt alleine durchzuführen. Vielmehr bringen wir immer den Kunden mit unserem Systempartner an einen Tisch. Damit stellen wir sicher, dass für den Kunden die bestmögliche Lösung gefunden wird.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wohin will man mit dem B2B-Geschäft?
Im B2C-Bereich ist Samsung durchaus eine grosse Hausnummer, im B2B ist man sicherlich noch nicht da, wohin man will, oder?
Die Bekanntheit der Marke im B2C-Bereich ist für uns ein echter Türöffner. Glauben Sie mir, Unternehmen verschiedener Grösse kommen auf uns zu, weil «Samsung» auf unseren Produkten steht.
Aber dennoch unterscheidet sich das B2C- vom B2B-Geschäft signifikant, gerade wenn es um einen schnellen Return of Investment geht.
Das ist richtig, aber nochmals: das übergeordnete Ziel ist dasselbe. Jedes Projekt, sei es für Endkunden wie auch bei einem Business-Projekt, soll doch für die Gegenseite zu einem optimalen Ergebnis mit bestmöglichem Kundennutzen- und Erlebnis führen. Ein wichtiges Thema im B2B-Business ist natürlich dabei ein schnellstmöglicher Return of Investment.
Können Sie uns dazu ein konkretes Beispiel nennen?
Nehmen Sie unsere neu vorgestellten Large Format Displays. Hier kreieren wir als Marktführer komplett neue Möglichkeiten dank unseren Digital-Signage-Lösungen der neuen, zweiten Generation. Diese sind für die unterschiedlichsten Branchen, für KMUs bis Grossbetriebe interessant. Zwei starke Argumente: Wir konnten bei den Display-Lösungen den Stromverbrauch um 50 Prozent reduzieren, die Kosten für die Grundinvestition sogar um ca. 1000 Franken.
Wie das?
Dafür sind mehrere Faktoren verantwortlich. Erstens dadurch, dass wir in diese Bildschirme einen leistungsfähigen Vierkern-Prozessor sowie ein eigenes Betriebssystem implementiert haben, und dadurch den bisher benötigten externen PC zum Ansteuern des Displays einsparen können. Zweitens haben wir den Bildschirmen eine einfach zu bedienende Anwendungssoftware spendiert, mit deren Hilfe sich praktisch per Drag&Drop gewünschte Bild- und Werbungsinhalte einblenden und abspielen lassen. Und drittens ist es möglich, LFD-Displays kontinuierlich mit Systemupdates zu versorgen. Dafür ist kein Fachpersonal nötig. Besteht eine Internetverbindung, lässt sich das Systemupdate mit nur wenigen Klicks durchführen.
LFD-Bildschirme sind aber nur ein Standbein. Um sich als Lösungsanbieter im Markt zu positionieren, bedarf es u.a. übergreifenden Systemlösungen und auch einem Partner-Netzwerke.
Ja, LFDs sind für uns ein zentraler Hebel, mit dem wir weitere Märkte erschliessen können. Nur ein Beispiel: Wir haben als einziger Anbieter eine Printing-Lösung auf dem Markt, die es gestattet, mehrere vernetzte Drucker separat anzusteuern, um ein Dokument ohne zusätzlichen Printserver an einem x-beliebigen Standort auszudrucken, Zudem lassen sich die Druckaufträge mit unseren Displays anzeigen, und mit den Tablets und Smartphone zusätzlich steuern. Das reduziert unterm Strich ganz klar den Investitionskosten und Komplexität.
Und ihr Partner-Netzwerk wird damit auch ständig versorgt?
Wir verfügen über ein solides Partnernetz in der Schweiz, mit Fokus auf regionalen Kontakt. Genaue Zahlen möchte ich hier aber keine nennen. Nur soviel: Hier auf der B2B-Display-Messe treffen wir nur einen Teil davon, pro Tag zwischen 30 bis 50 unserer Schweizer Kunden. Weltweit und in der Schweiz verfügen wir über ein «Step-Partner»-Programm, einer Art Zertifizierung für Platinum-, Gold- und Silver-Partner. Über dieses Programm können wir auch regelmässige Schulungen durchführen, um unseren Partner und ihren Kunden einen hohen Qualitätsstandard zu gewährleisten.
Und wohin soll für Sie die B2B-Reise gehen?
Ganz klar, wenn wir etwas machen, haben wir immer den Anspruch, schnellstmöglich Nummer eins zu werden. Wir sind davon überzeugt, dass wir als kompetenter Anbieter unseren Kunden innovative Gesamtlösungen auf dem höchsten Stand der Technik bieten können.