Outsourcing
29.04.2009, 14:59 Uhr
kleinere Deals liegen im Trend
Der Gesamtvertragswert aller in der Emea-Region (Europa, Naher Osten, Afrika) unterzeichneten Outsourcing-Deals über 20 Millionen Euro hat im ersten Quartal 2009 stark abgenommen. Der Trend zu kleineren Verträgen nimmt allerdings weiter zu. Das berichtet das Beratungsunternehmen TPI.
Angaben der Beratungsfirma TPI zufolge lag der Gesamtvertragswert aller in der Emea-Region unterzeichneten Deals über 20 Millionen Euro im ersten Quartal 2009 nur noch bei gut sieben Milliarden Euro. Das sind 14 Prozent weniger als im Schlussquartal 2008 und 44 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Während die Anzahl der Verträge leicht anstieg, sank der durchschnittliche Gesamtvertragswert um 29 Prozent auf 105 Millionen Euro. TPI-Managing-Director Bernd Schaefer führt dies in erster Linie auf taktische Massnahmen der Anwender zurück, die vorrangig auf Kostensenkung abzielten. Mit einer Aufhellung der konjunkturellen Aussichten sei aber wieder mit grösseren Vertragsabschlüssen zu rechnen, "speziell in den weniger reifen Märkten in Kontinentaleuropa."
Der sich weltweit schon seit dem dritten und vierten Quartal 2008 abzeichnende Abwärtstrend hält an: So wurden im ersten Quartal 141 Verträge mit einem Gesamtwert von 15,4 Milliarden Euro abgeschlossen. Aber auch Europa leidet unter dem Ausbleiben der grossen Verträge.
Der BPO-Markt (Business Process Outsourcing) in Emea geht bereits seit drei aufeinander folgenden Quartalen zurück. Der Gesamtvertragswert sank um 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem in den Bereichen Haustechnik und Finanzdienstleistungen verzeichnet TPI eine niedrigere Nachfrage.
Eine Zunahme der Outsourcing-Aktivitäten registrieren die Experten im Telekom- und Konsumgütermarkt. Die Zahl der global an TK-Unternehmen vergebenen Aufträge erreichte den höchsten Stand seit 1999. Wertmässig entfielen 46 Prozent aller in den letzten zwölf Monaten in der Emea-Region unterzeichneten Deals auf diese Branche. Über die Hälfte wurden mit britischen Unternehmen abgeschlossen. Auf den Konsumgütersektor entfielen wertmässig 56 Prozent aller in der Emea-Region abgeschlossenen Verträge. Von diesen wurden 43 Prozent mit deutschen Unternehmen unterzeichnet.
Auch wenn die Provider von einer stabilen Auftragslage sprechen, "die jüngsten Erfahrungen zeigen, dass bis zum tatsächlichen Vertragsabschluss eine längere Zeit vergeht", fasst Schaefer zusammen. "Für die nächsten Quartale erwarten wir, dass der Trend zu kleineren Verträgen zunehmen wird." Andererseits sei damit zu rechnen, dass sich die Emea-Märkte auf dem Niveau des Vorjahres stabilisieren.