21.10.2009, 13:32 Uhr

IT-Markt im Sinkflug

Der IT-Markt wird frühestens in drei Jahren wieder das Niveau von 2008 erreichern, erklären die Analysten von Gartner.
Das bislang schlechteste Jahr der IT-Branche geht seinem Ende entgegen: Für das Gesamtjahr 2009 prognostiziert Gartner einen Rückgang der IT-Ausgaben um 5,2 Prozent. Die Investitionen in Unternehmens-IT sollen sogar um 6,9 Prozent schrumpfen. Im kommenden Jahr rechnen die Experten dann mit einem Wachstum von 3,3 Prozent auf 3,3 Billionen Dollar. Allerdings wird der Markt frühestens in drei Jahren wieder das Niveau von 2008 erreichen, erläutert Peter Sondergaard, Senior Vice President bei Gartner: «Nächstes Jahr wird es darum gehen, die Faktoren Kosten, Risiko und Wachstum in der Balance zu halten. Bei mehr als jedem zweiten CIO werden die Budgets gleich bleiben oder sogar sinken.» Erst ab 2011 werde sich die Lage langsam bessern.
Am härtesten trifft es den Hardware-Markt. Gartner zufolge werden die weltweiten Ausgaben in diesem Jahr bei insgesamt 317 Milliarden Dollar liegen - 16,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch 2010 sei keine nennenswerte Besserung in Sicht. Für die Software-Ausgaben wird ein Rückgang um 2,1 Prozent in diesem Jahr und ein Wachstum um 4,8 Prozent im kommenden Jahr erwartet. Die weltweiten TK-Ausgaben sollen bereits in diesem Jahr um vier Prozent auf fast 1,9 Billionen steigen. Und für den IT-Servicemarkt prognostizieren die Experten ein Volumen von 781 Milliarden Dollar in diesem Jahr. 2010 werde der Markt um 4,5 Prozent zulegen.
Laut den Marktforschern sollten IT-Verantwortliche momentan vor allem drei Themen im Blick haben:
1. Umwandlung von Kapitalausgaben in betriebliche IT-Ausgaben: Konzepte wie Cloud-Services, die auf skalierbaren und flexiblen Kosten basieren, beschleunigen diesen Wandel. Wichtig ist dabei, den wirtschaftlichen Einfluss der IT auf die finanzielle Situation des Unternehmens zu berücksichtigen respektive zu zeigen, wie die IT den Gewinn pro Aktie konkret verbessert.
2. Folgen veralteter Hardware: Wenn die verspätete Anschaffung von Servern, PCs und Druckern 2010 anhält, müssen sich Unternehmen auf erhöhte Fehlerraten gefasst machen, warnt Sondergaard. Fast eine Million Server seien bereits um ein Jahr zu spät ausgetauscht worden. Das entspricht drei Prozent der weltweit installierten Basis. Im nächsten Jahr werden es mindestens zwei Millionen Geräte sein, prognostiziert der Experte. «Und wenn die Erneuerungszyklen so bleiben, werden 2011 fast zehn Prozent der installierten Server zu spät ausgetauscht.» Da sich dadurch das Business-Risiko erhöhe, seien CIOs dafür verantwortlich, die Finanzchefs über diese Zusammenhänge umfassend zu informieren.
3. Überzeugende Business Cases von Seiten der IT: Bei jeder IT-Investition muss künftig klar dargelegt werden, was die jeweilige Technik oder Anwendung konkret zu den Geschäftszielen beiträgt. Die IT-Verantwortlichen dürfen die IT nicht länger als Anteil am Umsatz betrachten. Sie müssen sie benchmarken und an den Geschäftszielen ausrichten.



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