13.07.2009, 06:02 Uhr

IT-Berufsbildung 2015

Das Swiss IT Leadership Forum, ein Zusammenschluss von Führungskräften der Schweizer ICT-Wirtschaft, hat an einer ausserordentlichen Vereinsversammlung den Startschuss für das Projekt IT-Berufsbildung 2015 gegeben.
Die Initiative soll eine nachhaltige und ganzheitliche IT-Berufsbildung in der Schweiz sicherstellen und damit die bessere Qualifizierung der IT-Fachkräfte für den Arbeitsmarkt, heisst es. Damit solle dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel im Informatikbereich gezielt entgegengewirkt werden. Die Realisierung des Projektes erfolge gemeinsam mit den im Swiss IT Council zusammengeschlossenen und weiteren grossen IT-Lieferanten. Zudem wird es vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) unterstützt.

Mangel an qualifizierten IT-Fachkräften

Trotz Initiativen wie dem Jahr der Informatik informatica08 sei die Gefahr eines substanziellen Mangels an qualifizierten IT-Fachkräften in der Schweiz nicht gebannt. Laut dem Swiss IT Leadership Forum ist davon auszugehen, dass sich die seit mehreren Jahren feststellbare Abnahme der Absolventen der IT-Berufsbildung in den nächsten Jahren weiter fortsetzen wird. Besonders besorgniserregend sei der Rückgang in der beruflichen Grundbildung, welche das Fundament für die in der Schweiz künftig benötigten, hoch qualifizierten IT-Fachkräfte mit Eidgenössischem Diplom oder Fachhochschulabschluss bildet. Ein weiteres schwerwiegendes Manko zeigt sich in der mangelnden Anpassung der Berufsbilder sowie der Lerninhalte und -formen an die Erfordernisse von Industrie und Verwaltung, heisst es.

IT-Berufsbildung 2015: "Initiative und Selbsthilfemassnahme"

In dieser Situation hat der Verein Swiss IT Leadership Forum nach eigenen Angaben beschlossen, als einmalige Initiative und Selbsthilfemassnahme das Projekt IT-Berufsbildung 2015 zu initialisieren. In der Zwischenzeit hätten sich auch mehrere grosse IT-Lieferanten entschieden, die Initiative finanziell zu unterstützen. Ziel der Aktion sei die nachhaltige Professionalisierung der Informatik-Berufsbildung in der Schweiz. So sollen die organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen geschaffen werden, damit möglichst vielen Jugendlichen und Quereinsteigern eine attraktive Lehre mit anschliessender anerkannter beruflicher Weiterbildung im Informatikbereich angeboten werden kann, erläutert das Swiss IT Leadership Forum.
Als Projektleiter amtet Rainer Huber, Alt-Regierungsrat und ehemaliger Vorsteher des Departements für Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau. Er soll im zweiten Halbjahr 2009 die Absolventenzahlen entsprechend dem Bedarf der Schweizer Wirtschaft und Verwaltung ab 2015 schätzen und validieren. Gleichzeitig wird er das Hauptprojekt planen, welches nach der Zustimmung durch das BBT ab 2010 umgesetzt werden soll, heisst es. Ob die definitive Trägerschaft zur Sicherung einer zukunftsgerichteten IT-Berufs- und Weiterbildung in der Schweiz von einer bereits bestehenden Organisation oder einem Verband übernommen werde, sei noch offen.

Umsetzung startet 2010

Ab 2010 soll das Projekt auf der Basis einer breit abgestützten Trägerorganisation von IT-Anwender- und IT-Lieferanten-Unternehmen zielstrebig umgesetzt werden, so das Swiss IT Leadership Forum. Ende 2014 soll es abgeschlossen und in der Schweiz eine institutionalisierte Informatik-Berufsbildung sichergestellt sein. Bis dahin sollen die Berufsbilder sowie Lerninhalte den aktuellen Erfordernissen angepasst werden. Zudem will man die Voraussetzung schaffen, dass spätestens ab 2015 genügend qualifizierte IT-Berufsleute für die Industrie und die Verwaltung in der Schweiz zur Verfügung stehen.

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Harald Schodl



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