Update 22.07.2015, 10:48 Uhr

Hacker hijacken einen Jeep

Ein mutiger US-Journalist liess seinen Jeep Cherokee hacken. Vom Radio bis zu den Bremsen: Den Angreifern gelang es, die komplette Kontrolle über das Fahrzeug zu erhalten. Entsprechende Fahrzeuge in der Schweiz seien nicht auf diese Art hackbar, heisst es nun seitens des Importeur.
Es fing harmlos an: Die Klimaanlage drehte auf volle Kühlung und das Radio änderte den Sender sowie die Lautstärke. Als dann aber bei gut 110 Stundenkilometer Geschwindigkeit die Scheibenwaschanlage Flüssigkeit auf die saubere Winschutzscheibe sprühte, die automatische Gangschaltung sich auf Leerlauf stellte und die Bremsen sich ungefragt meldeten, wurde es langsam gefährlich und der Reporter des US-Magazin Wired, Andy Greenberg, kam trotz manipulierter Klimaanlage ins Schwitzen, wie erin seinem Bericht festhlt.
Ganz unvorbereitet war Greenberg natürlich nicht. Schliesslich hatte er sich mit zwei Sicherheits-Spezialisten zusammengetan, um aufzuzeigen, wie einfach sich heutige, mit Elektronik vollgestopfte Autos manipulieren lassen. Charlie Miller und Chris Valasek leisteten denn auch ganze Arbeit und konnten via Internet den Jeep Cherokee von Greenberg komplett übernehmen. Bereits vor zwei Jahren hatten die Beiden ihre Hacking-Künste gegenüber dem Wired-Journalisten demonstriert. Damals mussten sie sich allerdings noch mit der Bord-Elektronik fest verkabeln und konnten vom Rücksitz aus lediglich kleinere Manipulationen vornehmen. Diesmal sassen Miller und Valasek zu Hause auf dem Sofa. Die Beiden planen nun, Details ihrer Angriffmethoden zu publizieren.

In der Schweiz nicht betroffen

Der Hack in den USA sei nur gelungen, weil dort ein integriertes Mobilfunk-Modem verbaut wurde, das bei Fahrzeugen, die ausserhalb den USA verkauft werden, nicht anzutreffen sei, heisst es seitens der Schweizer Vertretung des Herstellers. «Basierend auf diesen Ergebnissen sind Jeep-Fahrzeuge, die in der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) verkauft werden, nicht von dieser Art des Angriffs betroffen», betont in diesem Zusammenhang Giulia Pareschi, Pressesprecherin von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) Switzerland.



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