OpenText Schweiz 18.12.2015, 12:11 Uhr

Geschäft mit der Governance

Digitalisierung heisst nicht unbedingt, ein neues Geschäftsmodell zu erfinden. Schweizer Firmen beginnen oft mit digitalen Dokumenten-Archiven, weiss Roger Illing von OpenText.
Ein wichtiger Aspekt der Digitalisierung von Geschäftsprozessen ist in vielen Unternehmen die elektronische Erfassung von Dokumenten. Wie Roger Illing, Vice President Enterprise Sales EMEA bei OpenText, der Computerworld sagte, würden heute zusätzlich Governance-Vorgaben sowie Regulierung die Digitalisierung von Kundenkommunikation und Prozessen beschleunigen.
Von den strengeren Vorschriften könne OpenTextinsbesondere in der Schweiz profitieren. Dabei spielen nach den Worten Illings drei Faktoren eine Rolle: Die globale Präsenz des Herstellers, der Produktionsstandort Kanada und die tiefe Integration mit den ERP-Systemen des Weltmarktführers SAP.

Compliance und Datenschutz

Für international agierende Schweizer Unternehmern ist die globale Präsenz ihrer Lieferanten ein kaufentscheidendes Kriterium. Die Lösungen müssen in den jeweiligen Landessprachen verfügbar sein, den lokalen Gesetzen und Vorschriften genügen sowie durch Support unterstützt werden. OpenText erfülle alle drei Anforderungen, sagte Illing. Durch Installationen bei Banca Popolare di Sondrio, Givaudan und zum Beispiel Roche könne der Hersteller auch Referenzen in der Schweiz vorweisen. Schweizer Anwender sind nicht erst nach dem NSA-Skandal sensibel beim Datenschutz. Die Sicherheit und Compliance werden geschäftskritisch, wenn die Firmen in regulierte Branchen aktiv sind. «Datenschutz bei einem kanadischen Unternehmen ist kein Thema, denn wir unterliegen nicht dem US-amerikanischen Patriot Act», betonte Illing. Einige OpenText-Rechenzentren befinden sich auch in Europa. Diese Tatsache werde von vielen Schweizer IT-Entscheidern als Vorzug angesehen.

Geschäftsprozesse mit SAP

Die Analysten von Gartner stellen im «Magic Quadrant for Enterprise Content Management» in erster Linie die tiefe Integration von OpenText-Lösungen mit SAP heraus. «OpenText-Lösungen stehen auf den SAP-Preislisten», erklärte Illing. Dies können Wettbewerber wie IBM Filenet, EMC Documentum und Microsoft SharePoint nicht bieten.
Bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB arbeiteten die beiden Lösungen etwa für den Rechnungseingang zusammen: Ein Dokument wurde früher mithilfe von fünf Workflows verarbeitet. Heute werden Rechnungen von einem einzigen Prozess im Service Center Finance gemanaged. An dem zentralen Ort geschehen Autorisierung und Avisierung gemäss den rechtlichen und den Unternehmensrichtlinien. Damit habe SBB seine Support Requests halbiert, sagte Illing. Bei unstrukturierten Daten ist die Automatisierung bei Weitem nicht so fortgeschritten wie sie sein könnte, weiss der Manager. Zum Beispiel würden in einer Versicherung von 5 Systemen Dokument automatisch erzeugt, in einem Industriebetrieb von mehr als 500 Systemen. Um diese Daten adäquat zu verarbeiten, genügten keine einfachen Regelsysteme. Zusätzliche Komplexität entstehe, wenn Claims aus dem ERP heraus gelöst werden sollen, dafür aber geprüft werden muss, wann die Rechnung gestellt und ob der Schadenfall noch unter die Garantie fällt. Dann könne nach den Worten Illings die Integration mit SAP eine Lösung sein.



Das könnte Sie auch interessieren