PC-Markt
16.01.2009, 05:11 Uhr
Das fette Wachstum ist Geschichte
Die globale Wirtschaftskrise hat den Computer-Markt hart getroffen. Nach den satten Wachstumsraten der vergangenen Jahre errechneten Marktforscher für das Schlussquartal 2008 bestenfalls noch ein Mini-Plus.
Dabei verhinderte der andauernde Boom der kleinen und billigen Netbooks sogar noch schlechtere Absatzzahlen. Der Abschwung des PC-Marktes trifft nicht nur die Computerhersteller, sondern auch Software-Entwickler und Zulieferer mit hunderttausenden Beschäftigten und Milliarden-Umsätzen weltweit.
Die Marktforscher von Gartner ermittelten im vierten Quartal ein leichtes Plus von 1,1 Prozent auf 78,1 Millionen Geräte. Laut IDC ist der Markt im Jahresvergleich sogar um 0,4 Prozent geschrumpft. Weder Rabatt-Aktionen noch der Boom der billigen Netbooks hätten die Auswirkungen der Krise ausgleichen können, heisst es bei IDC. In den vergangenen Jahren waren die PC-Verkäufe im Schnitt um jeweils rund 15 Prozent gestiegen.
Dank des guten Jahresbeginns sei der Markt im gesamten Jahr 2008 noch um 10,9 Prozent auf 302,2 Millionen Geräte gewachsen, berichtete Gartner. Grossen Anteil daran hatten Netbooks: Zehn Millionen Stück konnten die Hersteller verkaufen, allein fünf Millionen davon im vierten Quartal, berichtete IDC. 2007 habe es dieses Marktsegment praktisch noch gar nicht gegeben, betonten die Marktforscher. Allerdings: Die kleinen Notebooks sind schon ab rund 500 Franken zu haben und bieten den Herstellern daher nur geringe Gewinnmargen.
Marktführer Hewlett-Packard (HP) konnte im Schlussquartal 2008 in dem schwierigen Umfeld seine Position ausbauen und steigerte seine Verkaufszahlen laut Gartner um 3,5 Prozent auf 14,9 Millionen Geräte weltweit. Damit stammte fast jeder fünfte PC (19,6 Prozent) von HP. Dell verkaufte nur noch 10,3 Millionen Geräte, ein Minus von 5,9 Prozent. Die Nummer zwei ist stark vom Geschäft mit Unternehmenskunden abhängig und litt daher besonders unter der Wirtschaftskrise. Acer profitierte vom Boom der Netbooks und steigerte seine Verkaufszahlen um 31,1 Prozent auf 9,6 Millionen Geräte.