17.10.2008, 14:23 Uhr

Europäischer Outsourcing-Markt bricht ein

Verglichen mit dem zweiten Quartal ist der Gesamtwert der in der Emea-Region (Europa, Naher Osten, Afrika) vergebenen Outsourcing-Verträge im dritten Quartal 2008 um 70 Prozent zurückgegangen. Dies berichtet das Marktforschungsunternehmen TPI.
Gemäss TPI-Index wurden im kürzlich abgelaufenen dritten Quartal in der Emea-Region 56 Outsourcing-Verträge mit einem Gesamtvertragswert von 4,4 Milliarden Euro und einem Jahresvertragswert von 876 Millionen Euro abgeschlossen. Der Rückgang gegenüber dem zweiten Quartal ist den Marktforschern zufolge auf eine geringere Anzahl an grösseren Abschlüssen sowie fehlende Mega-Deals und Mega-Relationships zurückzuführen.
Im Finanzdienstleistungssektor ist der Outsourcing-Gesamtvertragswert seit Jahresbeginn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 44 Prozent zurückgegangen. ,,Die schwachen Zahlen spiegeln die zu Jahresbeginn vorhandenen ersten Hinweise auf eine Rezession wider. Doch die Konsequenzen der momentanen Unsicherheit und des weltweit unruhigen Wirtschaftsklimas sind in der Outsourcing-Industrie, die den Sektor Finanzdienstleistungen bedient, noch immer nicht in vollem Masse zu spüren", erläutert Bernd Schäfer, Managing Director bei TPI Deutschland.
Angesichts der starken ersten Jahreshälfte und der für das vierte Quartal erwarteten Stabilität bei den Vertragsabschlüssen prognostiziert TPI für 2008 einen Umsatz in Höhe von 70 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von etwa zehn Prozent gegenüber dem 2007. Nach Ansicht der Marktforscher wird sich die Outsourcing-Branche an die neuen Situationen und Anforderungen anpassen müssen. "Man wird Outsourcing-Partnerschaften eingehen, um Kosten zu reduzieren, Umstrukturierungen zu vereinfachen und nach der Zeit des Abschwungs wieder für Wachstum zu sorgen", meldet Schäfer.
Harald Schodl



Das könnte Sie auch interessieren