Computerschulen sehen rot

Computerschulen sehen rot

Plüss hat auch bei anderen Computerschulen «dramatische Aussichten für den Technologie-Standort Schweiz» zu hören bekommen. Annette Fehr, Chefin von Microwin stellt klar, dass das Stehenbleiben und Zurückstellen der Schulung sich rächen werde. Viele Unternehmen befänden sich noch immer in einer Warteposition und orientierten sich an dem, was andere machen, kritisiert sie die aktuelle Lage. Auch Fehr hat registrieren müssen, dass infolge des Kostendrucks oft in der Weiterbildung gespart wird.
Der Preiskampf sei nicht zuletzt durch staatlich und anderweitig subventionierte Ausbildungseinrichtungen verschärft worden, sagt Plüss, was Qualitätsverluste zur Folge gehabt habe. Einige Anbieter setzten deshalb auf billige Lehrkräfte, mit dem Resultat, dass das Ausbildungsniveau sinke, resümiert er. Ausserdem würden die selbst unter Spardruck stehenden Firmen bei der Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter Qualitätskontrollen vernachlässigen, so Plüss weiter, und das einst gepriesene «Ausbildungs-Controlling» finde in der Praxis nicht mehr statt.
Rosige Zeiten sieht niemand in der Branche. «Nach leider nur bruchstückhaft zur Verfügung stehenden Daten ist keine relevante Erholung des Gesamtmarktes absehbar», hält denn auch Roman Moser fest, Leiter Informatik von der Klubschule Migros. «Der IT-Bildungsmarkt wird vorläufig ein Verdrängungsmarkt bleiben», meint er. Dennoch ist Moser zuversichtlich. Einen ersten Lichtblick sieht er bei Angeboten für IT-Profis und Power-User.
Volker Richert



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